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Ich hasse gendern und bin froh, dass in meinem Job das derzeit nicht gemacht werden muss (BVB)

tim86, Hamburg, Freitag, 22.11.2024, 21:02 (vor 5 Stunden, 59 Minuten) @ defender

Als Strafverteidigerin bin ich froh, dass unsere Gesetze genderfrei sind. Ich finde das Gendern sprachlich unerträglich. Habe ich als Frau Mitte 50 nicht das Recht, dass ich mich so ausdrücken kann, wie ich das in meiner Kindheit, meiner Jugend, im Studium und im Beruf gelernt habe?

Ich schlage mal vor, dass die, die auch so denken wie ich, sich mit erheben und mal gegen die Gendernden aufbegehren. Wir lassen uns nicht altersdiskriminieren!!! Wir haben ein Recht darauf, unsere Sprache sprechen und schreiben zu dürfen. Wenn jede Minderheit das Recht auf ihre Sprache hat, dann doch auch wir älteren Menschen. Was soll dieser ganze Scheiß mit dem gendern..., als wenn es nicht genug Probleme auf der Welt gibt.

Unabhängig von der Diskussion ums Gendern ist der Anspruch, dass die Sprache so bleiben soll, wie man sie in der eigenen Jugend kennengelernt hat, absurd.

Sprache ist ständig im Wandel. Weder lässt sie sich durch Zwang verändern, noch lässt sich dieser Wandel durch Zwang aufhalten. Wer mit Mitte 50 nicht mehr in der Lage ist, solche Veränderungen mitzugehen, bleibt in einigen Bereichen zwangsläufig auf der Strecke.

Du bezeichnest dich zum Beispiel als Frau, obwohl ursprünglich der Begriff "Weib" korrekt gewesen wäre – oder noch früher "wib". Der Begriff "Frau" (damals noch "Frouwe" geschrieben) war ursprünglich dem Adel vorbehalten. Erst im 19. Jahrhundert begann sich "Weib" durch zunehmende Abwertung zum Schimpfwort zu wandeln, während "Frau" immer häufiger als allgemeiner Begriff für alle Frauen genutzt wurde. Du sprichst also auch nicht so, wie es die vorherigen Generationen gewohnt waren und diese mussten auch damit leben, dass sich der Sprachgebrauch gewandelt hat.

Natürlich hast du privat das Recht, dich so auszudrücken, wie du möchtest. Gleichzeitig hat jeder andere das Recht, sich aufgrund deiner Ausdrucksweise eine Meinung zu bilden – sei diese positiv oder negativ. Genauso hat jedoch auch jeder andere das Recht, sich so auszudrücken, wie er es für richtig hält. Und du kannst dir wiederum eine Meinung über deren Ausdrucksweise bilden.


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