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Ein Post für alle, die immer noch hadern und sich ärgern (Spieltage)

FourrierTrans, Dortmund, Sonntag, 28.05.2023, 10:34 (vor 343 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de
bearbeitet von FourrierTrans, Sonntag, 28.05.2023, 10:46

Eine Reise in die Vergangenheit, in das Jahr 2008: Borussia Dortmund war seit Jahren graues Mittelmaß, mit kleineren Ausflügen nach oben (z.B. mit Sammer). Die sportliche Zukunft zeichnete aber ganz klar den Weg nach unten vor. Dann kam Jürgen Klopp, der mit Abstand den größten Anteil an der Position hat, in der sich der Verein heute gesichert befinden: ganz oben in der Bundesliga. Es hätte ganz anders kommen können, Klopp hatte mehrere Angebote. Wir hätten auch mit ein klein wenig mehr Pech genau den Weg gehen können, den die Blauen gegangen sind. Es hätte nur irgendein anderer Trainer hier anheuern müssen.

Ich habe als Kind Gottmar erlebt, dann Sammer, den drohenden Ruin, Klopp, die Post-Klopp-Ära.
Die Klopp-Jahre wird es so nie wieder geben (sage ich vielleicht auch, weil ich zur gleichen Zeit Student war, das Leben vor einem lag und man noch hemmungslos wild sein konnte, genauso wie der Verein und Klopp quasi im Gleichschritt mit einem selbst).
Viele werden so eine Aussage heute, einen Tag nach dem Spiel, nicht nachvollziehen können, aber ich kann damit leben. Das war diese Saison kein "one hit wonder", dank der Klopp-Jahre sind wir so gefestigt, dass wir auch nächstes Jahr wieder oben mitmischen. Und danach das Jahr sicherlich auch.

Was mir allerdings im Verein fehlt: eine ehrliche Aufarbeitung, ein Reinwachsen in diese andere Rolle, die der BVB seit Klopps Abgang hat, den nächsten Schritt in der Entwicklung. Man ist nicht mehr der "Sexiest Club in Germany", weil man aus einem Haufen No-Names eine Meistermannschaft gemacht hat ("Herr Schmelzer, bevor Sie gleich nicht mehr im Jugendhaus sind und zur Mama nach Magedburg fahren, haben Sie Lust morgen für die Erste zu spielen?"). Der BVB ist ein gesetzter Top-Club, der enorm viel Geld aufwendet. Wenn man die letzten 7-8 Jahre nicht als Fan, sondern objektiv bewertet, sind die Resultate dafür extrem schwach. Auch international. Man muss kein CL-Sieger werden, keine Frage, aber das man seit Jahren nie auch nur mal das Achtelfinale übersteht, ist einfach zu wenig. Piräus und co. schaffen das auch.

Meinem Eindruck nach liegt das nicht an der Qualität. Es liegt tatsächlich an der oft heiß diskutierten, aber leider nicht messbaren "Mentalität", an der "Einstellung im Kopf". Schaut euch die entscheidenden Spiele unter Klopp oder Sammer an und vergleicht es mit gestern (wobei auch da natürlich nicht alles per se gewonnen wurde). Allzu schnell wird die Karte "dem Druck nicht standgehalten" gezogen. Was heißt denn das? Ein Paradebeispiel für "hat den Druck nicht standgehalten" war das Spiel von Karius im CL Finale 2018. Ganz offensichtliche, für einen Profi unerklärbare Aussetzer. Das waren psychologisch bedingte Aussetzer. Hat man solche kapitalen Fehlern gestern gesehen? Ich nicht. Was ich gesehen habe war ein im Großen und Ganzen ideenloses und relativ tempoarmes Spiel. Am Ende hat man eine gelbe Karte kassiert, der große Kampf war es auch nicht.

Ich persönlich würde mich freuen, wenn Edin bleibt. Er passt zum Verein. Man muss sich in diesem Sommer aber wirklich mal zusammen einschließen und die Frage stellen, in welche Richtung will man sich als Verein entwickeln? Welche "Guiding Principles" stellt man auf? So eine Erfolgsmentalität muss vorgelebt, im Zweifel auch mal harte Entscheidungen getroffen werden.


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