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der Fussballgott wollte eine vergiftete Meisterschaft (Spieltage)

Lattenknaller, Madrid, Sonntag, 28.05.2023, 12:35 (vor 306 Tagen) @ Gargamel09

"Der Fußballgott" der das nicht will, ist das System Profi-Fußball, welches gewollt in den letzten 10-15 Jahren dafür Sorge getragen hat, dass es ziemlich zementiert ist, wer Silberware gewinnen darf/soll und wer nicht.

Und von den ganz großen Superklubs, mit Scheichs und Milliardären und Schurkenstaaten im Hintergrund (und auch Vordergrund), abgesehen, ist jeder Verein zeitgleich Profiteur als auch Verlierer des Systems. Ja auch wir, und ja, inzwischen auch die Bayern.
Auf der einen Seite hat das System dafür gesorgt, dass wir selbst in absoluten Dreckssaisons noch irgendwie in die CL sliden - auf der anderen Seite aber eben auch für 11 Jahre Bayern-Meisterschaft. Und das ist in allen halbwegs relevanten Ligen so. Überall gibt es Serienmeister. Und für die Bayern gilt dasselbe, nur ein Level höher: Ich sehe für die Bayern auf absehbare Zeit die CL nicht mehr als realistisch an. Der Bundesliga sind sie weit enteilt, aber im internationalen Vergleich rennen sie den Man Cities und Co. finanziell inzwischen dermaßen weit hinterher, dass sie da eigentlich auch keine Chance mehr haben. Und wie überall wird auch hier die Schere größer, statt kleiner.

Klar, immer wieder kann es passieren, dass mal für ein Jahr ein Außenseiter den jeweiligen Titel holt. Wenn der dominante Klub sich komplett selbst zerlegt (Juventus) oder der heimische Titel als derart unwichtig betrachtet wird, dass sämtlicher Fokus auf den Henkelpott gerichtet wird (PSG). Aber das ändert ja nix an der grundsätzlichen Entwicklung.

Ja, wir hätten gestern Meister werden können - müssen. Nein, dass wir gestern verkackt haben, liegt nicht am System Profifußball. Das waren wir ganz alleine.
Aber die Aussicht, dass das in den letzten 10 Jahren und vermutlich auch in den nächsten 10 Jahren unsere einzige Chance gewesen sein wird, führt einfach nochmal brutal vor Augen, wie krank das alles ist.

Aber: Das ist alles so gewollt. Der überwiegende Großteil aller Profiklubs trägt das System voll mit, weil die Angst zu groß ist, dass mit einer Änderung des Systems auch ein eigener Positionsverlust einhergehen könnte. Da sind wir keine Ausnahme.


So schauts aus.

In 10 Jahren, oder sogar schon nächstes Jahr, wird sich keiner mehr an diese Bayern Meisterschaft groß erinnern, war auch nichts, was in positiver Hinsicht herausgestochen ist, in negativer aber eine ganze Menge.

Dagegen hätte eine BVB Meisterschaft zwar nichts am Status Quo dieser Liga (des Systems - welches wir auch gerne mittragen) geändert, aber sie wäre im Gedächtnis geblieben, nur leider spielte unsere Mannschaft "nicht mit" und versagte, als es drauf ankam.

Dass es nochmal so eine Chance gibt, bezweifle ich auch, die (einzige) Chance die es (immer) gibt, wäre, eine komplette Saison durch zu performen, ohne übliche Herbstdepression, ohne Klatsche in München, ohne 2 Monate kein Spiel auswärts gewinnen zu können, aber dazu sehe ich uns nicht in der Lage.

Diese fast einmalige (verpasste) Chance wird uns vermutlich noch lange nachhängen und könnte großen (negativen) Einfluss kurzfristig - auf die nächste Saison - haben, wo es dann nicht darum geht, wieder Meister werden zu können, sondern das Minimalziel zu erreichen.

Kann man das gestern mit den Blauen 2001 vergleichen? Die haben es (im letzten Spiel) nicht selber verkackt, aber vom Gefühl her ähnlich bescheiden.

Der Fussball in Europa ist sportlich so interessant wie Hallenhalma. Der Wettbewerb komplett verkackt. Wir haben uns da glaube ich schon mal gegenseitig zugestimmt. Da sind ein paar Teams, die das unter sich ausmachen. Dieses Jahr ist mit Inter da eine Ausnahme dabei, aber auch da steckt ein Investor dahinter.
Mich interessiert das die Bohne. Ein Wettbewerb für Spielzeuge reicher Investoren, und auch noch damit sich ein paar fiese Typen durch den Sport ein besseres Image geben können. Mit ein paar Vereinen, bei denen der Verein quasi schon durch den Status touristische Zwecke hat (Real, Barca...) und dadurch Einnahmen generiert.
Die Bundesliga war dieses Jahr dann interessant, weil es der BVB und die Bayern spannend machten. Deshalb habe ich mir dann das ein oder andere Spiel angeschaut.
Man muss sich dann mal auf europ. Ebene entscheiden, ob man sich ein Regelwerk gibt, das für sportlichen Wettbewerb sorgt ( a la US-Sport), ob man ein reines Investorenwildwest betreiben möchte oder dann halt zum drölften Mal Real gegen City, City gegen PSG etc. zeigen möchte, aber die Scheichs das halt geil finden.
Für die Bundesliga ist das noch nicht einmal schlecht, man wird nie und nimmer mehr im bestehenden Regelwerk die CL gewinnen, aber was da gerade in München passiert, zeigt, dass die Muffensausen haben. Denn die sind gerade etwas hinten dran. Und wenn sie dieses Jahr nicht im Kader nachlegen, wird es schwierig und ob Tuchel da der allein seilmachende Trainer ist, bezweifele ich. Der hat schon mit einem nominell besseren Kader in Paris und Chelsea nicht die Sterne von Himmel spielen lassen.
Ich lasse mich da gerne überraschen, aber das ist dann auch die Gefühlslage. Wenn denn die Überraschung nicht eintritt, ist es auch nicht so wild.


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