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Früher hat "der Deutsche" sich gerne abfällig über südeuropäische Länder dahingehend gezeigt (Politik)

Pfostentreffer, Donnerstag, 12.09.2024, 12:04 (vor 124 Tagen) @ majae

heute hat man's selbst. Ich will nicht wissen, wie viele Brücken sich in so einem Status befinden. Da wird noch viel Arbeit auf die Millenial-Generation zukommen, sobald man im "driver seat" der gesellschaftlich einflussreichen Posten sitzt. Im Grunde so eine Art Trümmerfrauen 2.0 und das nicht nur im physischen Sinne des Aufräumens. ;-)


Die Frage lautet ja nun: Warum hat man es denn jetzt selbst?


Weil wir die letzten 20 Jahren von der Substanz aus den 80ern gelebt haben. Es wurde nicht ansatzweise genug investiert um den Status Quo zu erhalten, geschweige denn um mit der Entwicklung in diesem Jahrhundert Schritt zu halten. Dabei geht es nicht nur um tatsächlich investierte Gelder, sondern auch um die Strukturen. Überall wo irgendwie möglich wurde Personal entlassen und Gebäude/Grundstücke verkauft, teilweise verscherbelt.
Dieses Land wurde geführt wie ein bisher gutlaufendes Unternehmen, aus dem man jetzt den maximalen Profit rausquetschen möchte. Wir sind so ein bisschen das Boeing der Nationalstaaten. Ist auch wenig verwunderlich, schließlich wurden wir von den gleichen Leuten beraten.
Man kann ein privates Wirtschaftsunternehmen dem freien Markt überlassen (tut man aber auch nur solange es nicht systemrelevant ist), auf die Idee zu kommen, das gleiche mit dem Staat zu tun ist einfach irrwitzig, weil es zwei völlig unterschiedliche Sachen sind.

Gut zusammengefasst.

Um etwas genauer zu sein haben wir seit Beginn der 2000er Jahre keine staatlichen Nettoinvestitionen mehr getätigt, also Investitionen - Abschreibungen sind bei uns seit fast 25 Jahren auf 0. Bedeutet. Die staatliche Infrastruktur ist heute noch genauso viel Wert wie vor 25 Jahren. Das ist schon ziemlich übel und - man glaubt es kaum - nicht die Schuld der Grünen. Und wenn Lindner sich jetzt hinstellt und sagt wir investieren doch ist das - surprise surprise - nicht die Wahrheit. Zumindest nicht netto.

Der Soziologe und Elitenforscher Michael Hartmann hat dazu eine ganz Interessante Theorie: Bis Hans Eichel gekommen ist hatten wir hauptsächlich Finanzminister aus Arbeiterfamilien. Er war der erste, der nicht aus einer Arbeiterfamilie kommt und seitdem keiner mehr. Er war auch der erste, der negative Nettoinvestitionen eingeführt hat, was seitdem quasi nicht mehr geändert wurde. Ob es tatsächlich daran liegt, weiss ich nicht. Aber der staatliche Sparwahn hat uns und durch unser Sparverhalten leider auch ganz Europa sehr geschadet.


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