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Wenn jemand russisch versteht (Politik)

HoschUn, Ort, Dienstag, 01.03.2022, 23:08 (vor 1390 Tagen) @ Blarry

Die russsische Armee ist allgemein nicht sonderlich gut ausgestattet.


Muss sie auch nicht sein. Bereits seit den 1940er Jahren ist die sowjetische und später russische Doktrin: Waffen müssen nicht gut sein, es reicht, wenn sie gut genug sind. T-34 sind damals unlackiert vom Band direkt ins Feld gerollt. Dem Feind so viel Material um die Ohren werfen, bis er daran erstickt. Das ist im Laufe des Kalten Krieges eine der Topographie Westdeutschlands geschuldeten Quasi-Blitzkrieg-Doktrin gewichen, die schnelle, weiträumige Geländegewinne mit gepanzerten Speerspitzen in den Mittelpunkt stellte. Doch selbst dafür war eine enorme Menge verlorengegangenen, liegengebliebenen Materials eingeplant. Nicht umsonst war der NATO-Plan für die Verteidigung Deutschlands im Endeffekt die nukleare Verwüstung Deutschlands durch viele kleine taktische Atombomben. Mit Kanonen auf Spatzen schießen lohnt sich, wenn es sehr viele, sehr dicke Spatzen sind.

Das möge in einem großen Krieg wie gegen die NATO eine berechtigte Strategie sein, aber es ist einfacher 500 Javelin in die Ukraine zu bringen als 500 neue (veraltete) Panzer. Von daher ist das nicht einfach so auf den aktuellen Konflikt zu übertragen. Aber noch hat Russland einen Zeitvorteil und noch gibt es keine "Ertüchtigung" der ukrainischen Armee in einem Ausmaß die diesem Ansturm lange aufhalten könnte, aber auf der Zeitachse läuft es früher oder später zum Vorteil der Ukraine, gerade weil Russland nur viel Masse aber wenig Klasse (am Boden) zu bieten hat.


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