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Jubelgeheul.. (Politik)

Lattenknaller, Madrid, Mittwoch, 02.03.2022, 10:54 (vor 1389 Tagen) @ Davja89

Erstmal muss man schon differenzieren. Polen ist Nato und damit wären wir sofort (Zu Recht) im Krieg mit Russland. Da würde es und gibt es keine zwei Meinungen.
Das ist auch weltweit jedem Klar das wenn ich einen Nato Staat angreife werde ich platt gemacht. Und sollte mein Name Russland sein wird mir das in so einem Fall auch nix nutzen. Das ganze Thema Nuklearwaffen kommt noch oben drauf.
Die Ukraine ist halt ein anderer Fall.
Daher halte ich schon von dieser Logik nichts das die Russen einfach weiter machen würden. Aber natürlich müssen wir jetzt eine Grenze ziehen. Das haben wir auch gemacht und von dieser Massivität ist sicherlich auch ein Putin überrascht worden so wie auch große Teile der Führung im Kreml.

Jetzt kommt aber der entscheidende Knackpunkt. Die Sanktionen stehen, Russland tut sich zumindest schwer in diesem Konflikt. Aktuell tobt der kleine Mann an seinem großen Tisch noch aber es werden auch schon jetzt die Stimmen laut werden die ein Ausweg suchen und fordern. Die Unruhe in der Bevölkerung nimmt mit jedem Tag weiter zu.
Jetzt muss man langsam wieder ansetzen über verschiedene Kanäle durchzustecken das Sanktionen natürlich auch wieder zurücknehmbar sind aber auch noch weiter gedreht werden können. Das es durchaus einen Weg gibt in dem Russland zumindest mit einem Unentschieden vom Platz gehen kann. Und wir nicht um jeden Preis eine Niederlage und Demütigung Russlands wollen.

Wenn man jetzt aber entgültige Fakten schafft (EU Kanidat , Aussicht auf Nato Mitgliedschaft, Russland unter Putin über Jahre Isoliert usw) dann wird das dazu führen das die Gegenseite überhaupt keinen Grund sieht an den Tisch zum reden zu kommen.
Dann wird es noch richtig blutig.

Lese einfach mal bitte das Interview mit Fiona Hill, das hier verlinkt wurde. Die Frau ist keine Scharfmacherin, sondern sehr besonnen und auch sehr informiert. Das Russland unter Putin in irgendeiner Form von seinen expansiven Plänen abrücken wird, wird nicht passieren. Ich teile Deine Einschätzung, dass das alles nicht zum Jubeln ist, am Ende wird Russland Teile der Ostukraine einnehmen. Je länger die Ukrainer allerdings Widerstand leisten, um so teurer wird ein Waffenstillstand für Putin. Außerdem laufen diplomatische Kanäle, die liefen sogar in der Kubakrise. Die Bedingungen ist Russland klar. Ich gebe mich allerdings nicht der Illusion hin, dass Russland akzeptable Bedingungen anbietet. Die Verweise auf Nazideutschland und den 2. WK, die Hill anzeigt, sind hier sehr berechtigt. Die Appeasementpolitik damals ist gescheitert, sie ist auch jetzt gescheitert. Ich maße mir nicht an, einen Ausweg zu finden, denke aber dass momentan nur eine komplette Isolation Russlands helfen wird. Putin wird nicht stoppen. Wir werden nicht militärisch eingreifen. Aber selbst wenn sich die Ukrainer (und die werden das am Verhandlungstisch entscheiden) sich für einen formellen Verzicht auf die Krim und den Donbas einlassen, wird das an der Grundkonstellation eines aggressiven Russlands unter Putin nicht ändern. Es gibt keinen kurzfristigen Ausweg. Außer Russland verkackt das wirklich so phänomenal.
Momentan bin ich i.ü. sehr zufrieden mit der Konstellation an Führungskräften auf unserer Seite. Mit Biden, Scholz, Macron und anderen scheint man hier Leute zu haben, die unter aller Risikoabschätzung wissen, wie und wo sie drehen können. Gedanken, wie Du sie vorbringst werden da auch sicher geäußert.


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