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Bohlen verurteilt Russland-Sanktionen (Politik)

Bender B. Rodriguez, Düsseldorf, Mittwoch, 12.10.2022, 22:41 (vor 1168 Tagen) @ Gargamel09

Und das finde ich bei der sonst ja an sich legitimen Kritik an Sanktionen, Waffenlieferungen usw. am Schwierigsten: keiner sagt, wie es besser gehen soll.
1. Es wird einfach in den Raum gestellt, es hätte keine (ausreichenden/ernstgemeinten) Verhandlungen gegeben:
Glaubt man wirklich, die Amis (wer sonst?) hätten die Russen hinsichtlich ihrer ach so legitimen Bedenken ausgelacht und gesagt: "komm mach doch. F.E.I.G.E"? Die Russen waren also quasi gezwungen und hätte man (USA/Ukraine/Nato) mit ihnen geredet wäre all das nicht passiert? Bei all meiner ganzen Unwissenheit zum tatsächlichen Hergang vor Kriegsbeginn bezweifele ich, dass niemand ernsthaft mit Russland reden wollte. Putin hat einfach eine vermeintliche Gelegenheit genutzt.

2. Ohne Sanktionen gäbe es kein Dilemma (für die Deutschen): Andersrum wird ein Schuh draus. Marschier nicht in die Ukraine ein und töte sinnlos Menschen, dann läuft auch alles. Sanktionen sind das Mindeste was man tun kann, wenn man schon nicht verständlicherweise Kriegspartei werden will/darf/sollte. Sonst steht Putin halt demnächst vor der polnischen Grenze und denkt sich: "Einmal ist keinmal". Da hilft dir auch kein Jammern über Gasrechnungen mehr.

3. Die Waffenlieferungen verlängern angeblich nur das Leid, nur Verhandlungen sind die Lösung.
Ich habe mir jetzt die prechtsche Logik mehrfach in Talkshows, Podcasts und öffentlichen Briefen gegeben und finde immer noch keine Antwort auf die Frage: Was ist denn der Kompromissvorschlag, den die Ukraine und Russland erarbeiten sollen, der diesen Krieg für beide Seiten (missmutig) zufriedenstellend löst? Nur rumblöken, dass verhandelt werden soll, reicht nicht, wenn ich keine einzige Idee habe, wie das enden soll. Zudem, welche Garantie soll es denn geben, dass Putin die Scheinreferenden-Nummer nicht weiter durchzieht, bis alle ukrainischen Gebiete einverleibt sind? Schutzmacht USA und Russland selbst? Ist doch ein Witz. Im Grunde reicht ja schon zusätzlich noch Odessa einzunehmen, dann ist die Ukraine sämtliche Meerzugänge los und damit wirtschaftlich am Ende. Warum sollte die Ukraine aus einer so schwachen Position heraus verhandeln sollen? Solange ich sowas nicht schlüssig erklärt bekomme bin ich da eher bei weiteren Waffenlieferungen bis die Ukraine (hoffentlich) eine bessere Position erreicht hat.


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