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Neu auf schwatzgelb.de: Rheinmetall soll Sponsor beim BVB werden: Ziel verfehlt (BVB)

Balin, Mittwoch, 29.05.2024, 09:54 (vor 226 Tagen) @ stfn84

Vorab: Ich musste etwas kürzen, da der Beitrag sonst zu lang war. Also bitte nicht wundern.

Der Zeitpunkt
Das wird schon kein unglücklicher Zufall gewesen sein. Aber wie Du es machst, machst Du es falsch. Egal ob Du nun in der Woche vor dem Finale oder ein bis zwei Wochen danach damit an die Öffentlichkeit gehst. Dann hätte man ja bis August gar kein Spiel mehr, es könnte gar keinen Protest mehr im Stadion geben, etc...

Gleichzeitig kann der BVB doch gar nicht früher damit um die Ecke kommen. Wenn man bis August warten würde, könnte man dem BVB vorwerfen er hätte es vertuschen und gar nicht veröffentlichen wollen. Das ist zumindest in meinen Augen entsprechend überhaupt kein "Armutszeugnis".

Das sehe ich anders. Ich finde es deutlich ehrlicher, wenn man entweder kurz nach Vertragsabschluss oder meinetwegen auch nach Abschluss der Saison eine Pressemitteilung rausgibt und den Sachverhalt erklärt und begründet. Und ja, dann muss man sich dem Sturm der Entrüstung stellen.
Aber dieses "Lancieren" über Dritte im Umfeld eines großen Ereignisses ist für mich unaufrichtig. Das wirkt für mich wie Wegducken und hat nichts mit vernünftiger Unternehmenskommunikation zu tun. Wenn ich unpopuläre Entscheidungen treffen, dann muss ich mich auch hinstellen und diese vertreten. Oder wie ein Ausbilder von mir mal sagte: "Wer große Haufen scheißen will, muss auch einen Arsch in der Hose haben." Und dem Sturm muss ich mich so oder so stellen. Also warum nicht klar und transparent?

Die Begründung

[...]

Ich bin in weiten Teilen bei dir, halte aber die Begründung vorgeschoben. Und da sind wir wieder beim Thema Kommunikation. Ich habe das Gefühl, dass beim BVB die Kommunikation immer nach dem Baukastenschema "Wegducken, ausweichen, irgendwelche Begründungen erfinden" abläuft. Und da fühle ich mich dann halt "nicht abgeholt", wie man heute anstelle von "verarscht" sagt.

Jeder von uns musste in seinem Leben schon mal mit Entscheidungen von anderen Personen leben, die einen persönlich enttäuscht haben oder die man kritisch sieht. In der Regel ist das Mindeste, was man von der andere Person erwartet, dass diese einem diese Entscheidung persönlich mitteilt und begründet. Flapsig gesagt: Wenn du dich von deiner Frau trennen willst, beauftragst du ja auch nicht einen Freund, dass er ihr das mal so nebenbei mitteilt. Also, warum kommuniziert der BVB nicht offen und klar über die Entscheidung und die Beweggründe hierfür?

Die angebliche Einbindung der Fans
Man kann sich immer mehr Einbindung und Mitspracherecht wünschen. Das ist legitim und vielleicht sogar die Aufgabe der Beteiligten im Fanrat. Aber

"...das Gegenteil ist der Fall."

ist für mich dann nicht nachzuvollziehen.

Der BVB tritt an einzelne Fangruppen heran und sagt was man beabsichtigt zu tun bzw. was passieren wird. Ja, ich kann mir wünschen, dass ich eine Stimme oder gar ein Vetorecht habe. Ich habe aber keinen Anspruch darauf, wenn es um einen Sponsor des BVB geht. Selbst dann nicht, wenn Rheinmetall nun 20% der Anteile der KGaA aufkaufen und zum omnipräsenten Sponsor des BVB würde.

Wir haben genau an dem Absatz gestern Abend lange gefeilt. Deswegen ist nochmal sehr deutlich herausgestellt worden, dass der Fanrat nicht in Entscheidungen eingebunden ist sondern beratend tätig ist.

Die im Artikel mitschwingende Angst ("Leider dringt davon nichts nach außen") ist für mich unbegründet. Ihr habt hier die Möglichkeit (wahrgenommen) öffentlich Kritik zu üben. Also weiß der entscheidende Adressatenkreis (BVB Fans), dass dieser Deal nicht unkritisch gesehen wird. Die Unterstellung der Verein würde bewusst einen falschen Eindruck vermitteln wollen, ist dann schon harter Tobak.

Es geht in erster Linie darum, dass der BVB verlauten lässt, mit den Fans gesprochen zu haben und damit den Eindruck erweckt, dass mit den Fans salopp gesagt, alles geklärt ist.

Mal angenommen, ich hätte dir gestern Abend diesen Artikel geschickt. Du hättest mir gesagt: "Find ich da und da scheiße, den Punkt seh ich anders und dein Fazit teile ich überhaupt nicht. Ich würde den Artikel so nicht veröffentlichen" Heute morgen hätte ich den Artikel ohne Änderungen veröffentlicht und darüber geschrieben: "Ich weiß, ich schreibe hier über ein kontroverses Thema, deswegen habe ich vorher extra noch einmal den Austausch mit stfn84 gesucht und mir seine Meinung eingeholt."
Welchen Eindruck hätten die Leser? Vermutlich, dass deine Meinung irgendwie eingeflossen ist. Und das ist für mich unaufrichtig. Und du wärst vermutlich auch nicht begeistert.

Selbstverständlich muss auch Felix Nmecha wieder herhalten. Auch hier wird die Geschichte (wie des Öfteren in der Vergangenheit) verklärt.

Der BVB hat damals auf die Kritik reagiert. Der Vereinspräsident hat sich nicht nur geäußert, er war sogar in eine operative Entscheidung des Clubs eingebunden. Ein Unding, aber hier wird nun durch den Artikel unterstellt, dass das ja alles ganz anders gewesen sei und der BVB auf die Belange der Fans keinerlei Rücksicht nähme.
(Ja - ich weiß, dass ein beachtlicher Teil von sg das anders sieht und der Auffassung ist, man hätte es trotzdem falsch gemacht. Die Fakten sollte man aber schon auch benennen, selbst wenn man zu anderen Interpretationen und Schlussfolgerungen kommt)

Es geht in diesem Artikel auch hier wieder nicht um die operative Entscheidung sondern um die Kommunikation. Und wenn man zwar auf Kritik reagiert, aber ein Jahr später das gleiche Kommunikationsschema anwendet, dann ist das in meinen Augen durchaus kritikwürdig.


Kritische Fans sind essentiell. Wenn Kritik aber zum Selbstzweck wird, wird es schwierig.

Nö, den Schuh zieh ich mir nicht an. Ich hätte gestern Abend deutlich besseres zu tun gehabt, als diesen Text zu formulieren.


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