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Neu auf schwatzgelb.de: Rheinmetall soll Sponsor beim BVB werden: Ziel verfehlt (BVB)

stfn84, Köln, Mittwoch, 29.05.2024, 13:22 (vor 241 Tagen) @ Balin

Das sehe ich anders. Ich finde es deutlich ehrlicher, wenn man entweder kurz nach Vertragsabschluss oder meinetwegen auch nach Abschluss der Saison eine Pressemitteilung rausgibt und den Sachverhalt erklärt und begründet. Und ja, dann muss man sich dem Sturm der Entrüstung stellen.
Aber dieses "Lancieren" über Dritte im Umfeld eines großen Ereignisses ist für mich unaufrichtig. Das wirkt für mich wie Wegducken und hat nichts mit vernünftiger Unternehmenskommunikation zu tun. Wenn ich unpopuläre Entscheidungen treffen, dann muss ich mich auch hinstellen und diese vertreten. Oder wie ein Ausbilder von mir mal sagte: "Wer große Haufen scheißen will, muss auch einen Arsch in der Hose haben." Und dem Sturm muss ich mich so oder so stellen. Also warum nicht klar und transparent?

Fair enough. Es gab aber ja unmittelbar heute die Erklärung des BVB. Zudem ja im Vorfeld die interne Diskussion und Information an den Fanrat. Wenn man also vor zwei Wochen mit dem Gremium Fanrat gesprochen hat, ist es doch logisch und zwangsläufig, dass man es jetzt kommuniziert. Da widersprichst Du Dir mit Deiner Kritik zum Zeitpunkt etwas, weil man das ja nun nicht aufschieben soll und die Öffentlichkeit gleichzeitig auch nicht zu früh informieren muss.

Jeder von uns musste in seinem Leben schon mal mit Entscheidungen von anderen Personen leben, die einen persönlich enttäuscht haben oder die man kritisch sieht. In der Regel ist das Mindeste, was man von der andere Person erwartet, dass diese einem diese Entscheidung persönlich mitteilt und begründet. Flapsig gesagt: Wenn du dich von deiner Frau trennen willst, beauftragst du ja auch nicht einen Freund, dass er ihr das mal so nebenbei mitteilt. Also, warum kommuniziert der BVB nicht offen und klar über die Entscheidung und die Beweggründe hierfür?

Ich verstehe Deinen Punkt - zumindest grundsätzlich. Nenn mich naiv oder zu unkritisch, aber für mich hat der BVB das Feld abgearbeitet. Der Fanrat wurde involviert. Das ist "mein" Gremium, auch wenn ich nicht Teil dessen bin und abseits offizieller Protokolle aus diesem Gremium keine direkten Informationen beziehen (und erwarten) kann. Wenn ich aber wollte, könnte ich mich an den Fanrat wenden.
Dass sich CC oder Aki nun darüber hinaus nicht im Vorfeld bei "aktiven" Fans melden und die Logikkette darlegen, ist ja zwangsläufig.

Für mich hat der BVB also alles Notwendige getan. Du darfst Dir aber natürlich noch mehr Kommunikation wünschen - es gibt da ja nun kein zwingendes "richtig" / "falsch".

Wir haben genau an dem Absatz gestern Abend lange gefeilt. Deswegen ist nochmal sehr deutlich herausgestellt worden, dass der Fanrat nicht in Entscheidungen eingebunden ist sondern beratend tätig ist.

Dann verstehe ich die Kritik aber nur teilweise. Man kann sich sicherlich wünschen, dass der Fanrat mehr Macht bekommt und die Beratung zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit größtmöglichem Einfluss erfolgt. Aber das dürfte unrealistisch sein.

Im Status Quo hat der BVB ja nun nur das gemacht was qua gelebter Praxis nun einmal so gehandhabt wird. Dabei empfinde ich den BVB schon als positives Beispiel - in anderen Clubs ist die Einbindung nicht zwingend besser/sinnvoller strukturiert.

Es geht in erster Linie darum, dass der BVB verlauten lässt, mit den Fans gesprochen zu haben und damit den Eindruck erweckt, dass mit den Fans salopp gesagt, alles geklärt ist.

Mal angenommen, ich hätte dir gestern Abend diesen Artikel geschickt. Du hättest mir gesagt: "Find ich da und da scheiße, den Punkt seh ich anders und dein Fazit teile ich überhaupt nicht. Ich würde den Artikel so nicht veröffentlichen" Heute morgen hätte ich den Artikel ohne Änderungen veröffentlicht und darüber geschrieben: "Ich weiß, ich schreibe hier über ein kontroverses Thema, deswegen habe ich vorher extra noch einmal den Austausch mit stfn84 gesucht und mir seine Meinung eingeholt."
Welchen Eindruck hätten die Leser? Vermutlich, dass deine Meinung irgendwie eingeflossen ist. Und das ist für mich unaufrichtig. Und du wärst vermutlich auch nicht begeistert.

Das ist aber eben auch viel Interpretation Deinerseits.
Ja, man mag den Eindruck bekommen - aber im Kern ist es doch nur wichtig, was der gemeine BVB Fan darüber denkt. Der kann sich insbesondere hier informieren und stellt fest, dass nicht nur schwatzgelb als Teil des Fanrats sondern auch einige Fans ein Problem mit dem Deal haben. Nur weil irgendwelche Leute dann daraus machen, dass die Fans vor Freude aus allen Kanonen schießen, ist ja der fehlerhaften Interpretation dieser Leute geschuldet.

Man kann diesen Passus aber auch einfach unterschiedlich interpretieren.
Für Dich ist es eine Provokation, da Du es so empfindest, dass man suggerieren will der Fanrat/die Fans hätten zugestimmt.
Für Andere könnte es so verstanden werden, dass der BVB sich der Tatsache einer streitbaren Entscheidung bewusst ist und deshalb auch vorab auf die Fans zuging. Das ist ja nun kein grundsätzlicher Vorgang, oder wurde der Fanrat auch involviert wenn es um Rosier als Mobilitätspartner geht?

Es geht in diesem Artikel auch hier wieder nicht um die operative Entscheidung sondern um die Kommunikation. Und wenn man zwar auf Kritik reagiert, aber ein Jahr später das gleiche Kommunikationsschema anwendet, dann ist das in meinen Augen durchaus kritikwürdig.

Dennoch sollte man dann keine falschen Fakten auf dem Weg zur operativen Entscheidung manifestieren. Darum ging es mir.

Kritische Fans sind essentiell. Wenn Kritik aber zum Selbstzweck wird, wird es schwierig.


Nö, den Schuh zieh ich mir nicht an. Ich hätte gestern Abend deutlich besseres zu tun gehabt, als diesen Text zu formulieren.

Mir geht es nur darum, dass etwas mehr Differenziertheit in dieser Causa (und anderen) zielführender wäre. Zumindest in meinen Augen.
Das heißt aber natürlich nicht, dass ich damit richtig liege oder dies objektiv die beste Entscheidung wäre. Es sind lediglich meine two cents...

Ich möchte aber betonen, dass ich Dir sehr für die Antwort und Diskussion danke. Das ist leider selten geworden bei Euren Texten, dass der Autor dann auch an der Forendiskussion teilnimmt.
Danke!


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