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Ekelhafter Hass gegen arme Menschen, (Politik)

herrNick, Mittwoch, 09.10.2024, 09:29 (vor 73 Tagen) @ Chrisss

Ich weiß, solche Dinge schreibst du hier öfter.
Aber die Realität ist schon ziemlich deutlich anders aus:

Ich nehme mal folgende Situation:

Mann, einziger Verdiener, weil Frau mit 2 Kindern daheim, bei Mindestlohn:
12,41 € /h x 173 h/Mon = 2147 € + 500 € Kindergeld = 2647 € brutto
St. Kl.3 = 2.095,06 € netto

Jetzt kommt's - wenn der Mann keinen Bock auf Arbeit im Mindestlohn hat und zuhause bleibt, dann ergibt sich folgendes Bild:
Bürgergeld für Ehepaar: 1012 €
Kinder (2 Kinder 6 bis 13) : 780 €
Angemessene Wohnung für 4 Pers einschl. NK , je nach Ort 600 bis 1200 €
- nehmen wir mal den günstigsten Ort, dann liegen wir in der Summe bei rund 2400 €

Das ist schon krass, findest du nicht ?


SGG
Klopfer


Diese Familie bekommt dann aber einen Aufstockungsbetrag und hat natürlich am Ende mehr Geld, auch wenn es vielleicht „nur“ 200-300 Euro sind. Dazu Versicherungsjahre in der Rentenversicherung und mehr Rentenpunkte.


Ihr müsst eigentlich alle gar nicht so gegeneinander reden. Ich glaube hier sind sich die meisten einig, dass wir niemanden auf der Straße frieren und verhungern lassen wollen. Aber was hier angesprochen wird, ist doch das elementare Problem unseres Sozialsystems. Der Alleinverdiener von oben bekommt genügend Motivation durch unser System einfach mit der Arbeit aufzuhören. Weil eigentlich arbeitet er nicht für 12,41€ sondern für die 300€ mehr durch Aufstockung. Bei den 171 Arbeitsstunden sind das ein Stundenlohnt von 1,75€. Da kann ich persönlich absolut nachvollziehen, wenn diese Person sagt "Boah nee, für 1,75€ gehe ich nicht irgendwo arbeiten sondern beschäftige mich lieber mit meinen zwei Kindern und habe eine tolle Zeit". Und Fahrtzeiten und Zusatzausgaben für Auto/Busticket sind in der Rechnung ja nicht einmal enthalten.

Und das Argument mit den Rentenpunkten.... ich weiß ja nicht. Wer in dem Lohnsegment unterwegs ist, wird auch nach 45 Jahren Arbeit doch immer noch am Minimum kratzen und höchstwahrscheinlich zur Rentenzeit auch auf Sozialhilfe angewiesen sein. Warum sollte es mich motivieren in die Rente einzuzahlen?

Ich denke wirklich wichtig wäre für Niedriglöhner eine realistische Aufstiegsperspektive. Das muss nicht gleich die Mega-Karriere sein, sondern nur die Chance perspektivisch genug zu verdienen, um ohne Aufstocken über der Runden zu kommen und sich eine Rente oberhalb der Mindestrente anzusparen.
Wie gut die Chancen sind, aus den Niedriglohnverhältnissen rauszukommen, kann ich nicht beurteilen. Da ist die annekdotische Evidenz, die ich dazu kenne, sicher kein ausreichende Anhaltspunkt.


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