schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Ekelhafter Hass gegen arme Menschen, (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 09.10.2024, 11:09 (vor 73 Tagen) @ Scherben

Ich wollte vor allem gern wissen, wie genau die Rechnung aussieht, nach der ein mittelständischer Arbeiter knapp 50% seines Nettolohns an den Staat abtritt. Wenn sowas in eine Diskussion geschmissen wird, dann muss da doch auch ein bisschen Fleisch am Knochen sein. Und wenn es dann halt doch nur(?) 30% sind, warum schreibt man das dann nicht?


Das stimmt schon. Man muss allerdings berücksichtigen, worüber man spricht. Ist man nicht beim Spitzensteuersatz, dann werden diese knapp 50% nicht fällig, das ist richtig.
Das Durchschnittsgehalt in Deutschland beträgt 2024 50.250 Euro brutto pro Jahr, das Median-Einkommen liegt bei 43.750 Euro Jahresbrutto. Wenn man sich dann mal so Kernkosten anschaut in der BRD, grob, wie z.B. Kosten für das Wohnen, für Mobilität, für Versicherungen oder Lebensmittel, dann wird man sehr schnell erkennen, dass da ein für (durchschnittliche) Arbeitnehmer/innen sehr schlechter Gap zwischen "was kommt rein?" und "was geht steuerlich raus und was kostet das Leben?" zu sehen ist. Was nicht heißt, dass ich gegen das Bürgergeld bin, einfach nur, um diese 30% von "im Durchschnitt" so gut wie nix eben trotzdem sehr betrüblich sind.


Natürlich.

Ich finde den Spin nur doof, dass man das dann am Bürgergeld fest macht, denn wenn das Leben sehr teuer geworden ist, dann betrifft das ja nicht nur Arbeitnehmer*innen mit kleinem Gehalt, sondern eben auch (und noch viel mehr) die Leute, die mit noch weniger Geld auskommen müssen.

Und sowieso sollte m.E. die Logik sein, dass dann der Mindestlohn zu erhöhen wäre, damit wer arbeitet, eben auch gut davon leben kann.

Absolut. Das ist halt der Drive, den man immer gemacht hat, wenn der Wohlstand anfängt zu stocken oder gar für größere Teile der Gesellschaft abnimmt. Man erfindet Stories, warum eine bestimmte Personengruppe besonders schlimm und für alles verantwortlich ist. Jetzt sind es Bürgergeldempfänger (von denen es nachweislich nur ganz wenige "Totalverweigerer" gibt, ganz viele einfach ihre miesen Löhne aufstocken müssen damit) und Flüchtlinge. Am Ende hilft das nicht, weil sich trotzdem radikale Positionen durchsetzen werden. Wir haben das in Deutschland ja selbst in einigermaßen jüngerer Vergangenheit schon "durchgespielt". Man ist wohl verdammt dazu, es wieder zu durchleben. Man erkennt ja nicht einmal im Ansatz eine notwendige Debatte, dass einfach die Gehälter in Deutschland quer durch die Bank viel zu schlecht sind, für die Lebenshaltungskosten und der Lohnbesteuerung. Es wird dann wieder so enden, wie es immer geendet ist. Wenn es für die Superwohlhabenden drauf ankommt, sieht man auch, dass alle, egal welcher politischer Couleur, Schulter an Schulter stehen. Egab ob Grün, SPD, Union, FDP. Alle stoßen jetzt ins gleiche Horn. Echte Quertreiber werden wahrscheinlich in jeder Partei vorab aussortiert.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1360543 Einträge in 14779 Threads, 14154 registrierte Benutzer Forumszeit: 21.12.2024, 19:33
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln