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Solche Prognosen machen mir Angst (Sonstiges)

Stand By Your Men, In the Southern Wild West, Donnerstag, 13.10.2016, 22:59 (vor 3341 Tagen) @ Zoon

Eigentlich ist das ja keine Prognose sondern nur ein Befund über aktuelles Wählerverhalten in NC. Dieser Befund könnte in Zusammenhang mit dem Umstand stehen, dass Donald Trump viel auf twitter setzt und nur wenig in den "Bodenkampf" investiert. Er hat kaum Büros in den swing states und nur wenig eigene Bodentruppen. Infolgedessen ist er auf die Unterstützung der örtlichen Parteiorganisation angewiesen. Hier hat er sich aber auch viele Feinde gemacht. So hat z.B. der republikanische Gov. von Ohio Kasich vor ein paar Wochen verlautbart, dass der Wahlkampf in Ohio unerwartet hart sei, seine Partei sich auf die Unterstützung der lokalen republikanischen Kandidaten für den Kongress konzentrieren müsse und Trump nur wenig unterstützen könne.

Weiss gar nicht, wie viele Abgeordnete bzw. Senatoren zur Wahl stehen. Laut CNN scheint das Trump Debakel keine sonderliche Auswirkungen auf deren Wiederwahl zu haben. Die republikanischen Wähler werden heilfroh sein, für einen ihrer Partei wählen zu können, der nicht Donald Trump heißt. In zwei Jahren ist hoffentlich wieder Wachablösung.


Bei den Demokraten sieht es im Hinblick auf die technische Seite des Wahlkampfes deutlich besser aus. Die Partei verfügt über eine exzellente Datei über die potentiellen demokratischen Wähler, die sich bereits 2008 und 2012 für GOTV (get out the vote) bestens bewährt hat. Clinton hat kräftig in den Bodenkampf investiert. Sie verfügt in allen Bundesstaaten über Büros und speziell in den swing states über viele, viele Bodentruppen. Diese werden die potentiellen demokratischen Wähler gezielt auf die Wahl ansprechen und motivieren, sich registrieren zu lassen, und Clinton zu wählen.

Das war Tech Freak Obama. Der hatte seine beiden Wahlkampagnen hauptsächlich übers Internet mit 10-Dollar Spenden finanziert. Ich hatte mich damals auch eingetragen zum Spenden, durfte aber nicht, weil aus dem Ausland nicht erlaubt. Noch nicht mal popelige 10 Dollar. Bin immer noch in der eMail Liste und die Demokraten sind, sagen wir mal, sehr fleißig ;)

Das soll nicht heißen, dass die Obama-Basis nicht auch fleißig Klinken geputzt hat, denn natürlich war die Basis mobilisiert. Und die Clintons machen schon seit 25, 30 Jahren Wahlkampf. Da wird schon noch eine ordentliche Infrastruktur an Büros mitsamt dem Fußvolk und dem ganzen Networking vorhanden sein.

Und ja, eine Wahlprognose aus Befragungen an der Haustür und besonders an der Wahlurne nach der Stimmabgabe ist schon ziemlich aussagekräftig. Die Exit Polls dienen ja auch einigermaßen als Schutz vor potentieller Manipulation der Wahlcomputer. Sollte die Abweichung zu hoch sein, wäre es natürlich auffällig. Deshalb könnte auch hier eine hohe Wahlbeteiligung einigermaßen dagegensteuern.


Aber letztlich hast Du recht. Es kommt darauf an, dass die Demokraten ihr Wählerpotential am 08.11.2016 optimal ausschöpfen. Trump übrigens scheint die Bedeutung dieses Tages nicht zu kennen. Bei einer Wahlkampfveranstaltung rief er seine Anhänger auf, am 28.11.2016 wählen zu gehen.

Lol... ich hoffe, recht viele seiner Anhänger haben sich den 28.11. in den Kalender geschrieben!

CNN heute morgen hat übrigens bestätigt, dass Trumps Strategie darauf hinausgeht, die Demokraten vom Wahlen abzuhalten. Sei es durch Demotivation, Wut auf Hillary, oder weil man physisch vom Wahllokal abgehalten wird. Das war 2008 ganz schlimm. Da wurde in den Medien berichtet, dass sich vor den Wahllokalen in democratic districts endlos lange Schlangen gebildet hatten, wo manche 6 - 8 Stunden in Regen und Kälte ausharrten, um dann mit einem "das Wahllokal ist geschlossen" abgewiesen zu werden.

Gottseidank war die Wahlbeteiligung so dermaßen hoch, dass solche und andere Stör-Maßnahmen nicht fruchten konnten. Nicht auszudenken, das von Merkel favorisierte Ticket McCain/Palin hätte gewonnen...

Ach übrigens... war mal kurz auf Trumps Twitter Account. 12 Mio Followers, Hillary hat 2 Mio weniger, Bernie Sanders auch nicht mehr als Mario Goetze.

Aber, und jetzt kommt's... Kim Kardashian hat 48!! Millionen Followers. Kim Kardashian...

Vielleicht macht diese Tatsache das Phänomen Trump ein kleines bisschen erklärlicher.


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