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Der lange Weg zur Rassistenpartei (Sonstiges)

AdamSmith, ..., Freitag, 14.10.2016, 00:50 (vor 2944 Tagen) @ Ulrich

Die wichtigste Frage für mich ist wie es nach den Wahlen im November politisch weiter gehen wird. Ich halte es für sehr sicher dass Hillary Clinton die erste Präsidentin der USA wird. Aber gelingt es ihr auch die politische Blockade in Washington aufzubrechen? In den letzten Jahren haben die Republikaner die Mehrheitsverhältnisse in Senat und Repräsentantenhaus benutzt um eine weitgehend destruktive Politik zu betreiben. So ist ein Reformstau entstanden der unbedingt aufgelöst werden muss. Zwar boomt die Wirtschaft in Teilen der USA, es gibt aber auch ganze Regionen die "abgehängt" sind. Sollte es gelingen auch hier die Stagnation zu beenden, dann könnten Trumps 50 Millionen Anhänger schnell zu einem deutlich kleineren Häufchen schrumpfen.

Die Frage ist, überlebt die republikanische Partei und wer sind die neuen Führungskräfte. Mit Ausnahme des Bush-Clans, Jeff Flake sind eigentlich alle verbrannt, da sie mit Trump zusammengearbeitet haben. Wenn jemand wie Ted Cruz -der nur unwesentlich wählbarer als Trump ist, sich am Ende durchsetzt wird es schwer, sich zu erholen. Die andere Frage, wohin schwemmt es die braune Brühe, in der sich Trump suhlt und wohlfühlt.

So ist ein Reformstau entstanden der unbedingt aufgelöst werden muss. Zwar boomt die Wirtschaft in Teilen der USA, es gibt aber auch ganze Regionen die "abgehängt" sind.

Das Problem ist, dass sich der Wirtschaftsboom auf wenige -
200/3300- Kreise konzentriert. Die naheliegenden Maßnahmen wie Infrastruktur und Bildung führen dazu, dass die selben Regionen profitieren.

Zudem stellt sich die Frage was Trump nach einer verlorenen Wahl tatsächlich machen würde. Der Mann ist um die siebzig, noch einmal wird er wohl nicht antreten wollen und auch nicht können.

Es gibt ja die Variante dass das Trump-Organisation (mehrere 100 einzelne Unternehmen) vor der nächsten Insolvenz stand und die Präsidentschaftskandidatur nur ein "aus dem Ruder" gelaufener Marketing-Gag war. Die Organisation ist ja mittlerweile nicht viel mehr als ein Franchise-Geber, nicht wirklich erfolgreich und ein Immobilien-Unternehmen, wo ihm nur wenige Unternehmen alleine gehören. Da wissen nur wenige, wie viel für Trump und seinen Lebensstil tatsächlich überbleiben. Die beiden Golf-Kurse auf den britischen Inseln haben laut Trumps FEC-Meldung im letzten Jahr einen zweistelligen Millionen-Gewinn erzielt. Die Bilanzen weisen nur für beide einen Verlust aus. Daher auch die Weigerung, seine Steuererklärung offen zu legen.
Nach dem Wahlkampf ist die Marke Trump -wofür sie bisher auch immer stand- verbrannt. Schon im Sommer gab es Meldungen, das Trump-Hotels einen Gästerückgang verzeichneten.
Die wahrscheinlichste Alternative ist wohl dass er sich mit seine Buddies Roger Ailes, Sean Hannity, Rudy Giuliani, Alex Jones, Steve Bannon und dem Abschaum der bei Breitbart vor sich hin vegetiert zusammenschließt und ein neues alt-right Medien-Imperium aufgebaut wird mit dem Fox und die Republikanische Partei vor sich her getrieben werden. Dort wird sich nur das schlechteste vom schlechten durchsetzen (white supremacy, antisemitismus, islam-, frauen-, schwulenfeindlich) Hoffentlich nehmen sie Nigel Farage und LePen mit.

Ich frage mich wie es insbesondere bei Fox weiter geht. Rupert Murdoch ist in meinen Augen so etwas wie der böse Geist der konservativen Medienwelt sowohl in den USA als auch in Großbritannien. Dort ist der Brexit zu nicht unwesentlichen Teilen sein Werk. Der Mann ist allerdings mittlerweile um die 85 Jahre alt, da kann man hoffen dass sich das Problem auf biologischem Wege erledigen wird. Allerdings ist es nicht gerade unwahrscheinlich dass seine Kinder seinen Stil und seine Ansichten teilen.

Murdoch selber ist konservativ, vor allem Geschäftsmann, er war zwar pro-Brexit, seine Zeitungen haben unterschiedliche Positionen vertreten, auch SkyNews ist ertragbar.
Verantwortlich für die extrem rechte Positionierung von FoxNews, FoxBusiness war vor allem Roger Ailes, der aufgrund des enormen Profits freie Hand hatte. Das gilt auch für die Verflechtungen zur Republikanischen Partei. Dazu kommt noch Talk-Radio, so dass es einen stetigen Wettlauf um die reinere/purerer Ideologie gibt. Die Söhne sind wohl gemäßigter, hatten auch erheblichen Anteil an dem zügigen Rausschmiss von Ailes im Sommer.
Interessanterweise wollte Murdoch in 2008 eine Wahlempfehlung für Obama aussprechen.


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