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Plus Sanierungspflicht vom EU-Parlament (Politik)

Ulrich, Freitag, 28.04.2023, 13:02 (vor 970 Tagen) @ Franke

"Das EU-Parlament plant eine Sanierungspflicht, die für Immobilieneigentümer teuer werden könnte. Laut Branchenverband müssten in lediglich neun Jahren 45 Prozent aller Gebäude in der gesamten EU saniert werden" (hinter der Paywall, die beim Spiegel mal durchlässig ist, mal nicht).


Warum nicht allmählich aber beständig die Heizkosten steigen lassen, aber es jedem selbst überlassen, wann er was saniert oder ob er meint, ihm reichen 19°C und außerdem soll es es ja längerfristig wärmer werden?

Ein Standard, der die Beheizung von Wohnraum mittels regenerativer Energien ermöglicht ohne dass die Bewohner frieren müssen, ist durchaus notwendig. Zudem darf man nicht vergessen, dass ein beträchtlicher Teil des Wohnraums entweder gemietet ist oder aus Eigentumswohnungen besteht, bei denen im Zweifelsfall eine kleine Minderheit der Eigentümer alles blockieren kann, was über den gesetzlichen Mindeststandard hinaus geht.

Aber hier schießt man eindeutig über das Ziel hinaus. Das ganze ist von den Grünen im Europaparlament in den Entwurf hinein geschmuggelt worden. Die hatten an anderer Stelle eine sinnvolle Änderung vorgeschlagen und mit Zustimmung der Mehrheit der anderen Parteien eingebracht. Gleichzeitig hat man klammheimlich die Anforderungen für die Bestandsimmobilien drastisch verschärft.

Das Problem ist, wir haben gar nicht die Handwerker, um diese Maßnahmen durchzuführen. Zudem kostet das ganze in der Tat irrsinnig hohe Summen. Hinzu kommt die "graue Energie", die bei der Produktion der Baumaterialien benötigt wird und die zu einem zusätzlichen CO2-Ausstoß führt. Sinnvoller wäre es, zunächst einen niedrigeren Mindeststandard vorzuschreiben, der aber ebenfalls den Einsatz von mit regenerativer Energie betriebenen Heizungen ermöglicht.

Die Grünen sind hier mal wieder deutlich über das Ziel hinaus geschossen. Energieeffizienz ist zwar wichtig. Aber man muss hier auch auf den betriebenen Aufwand achten. Wenn für zehn, zwanzig Prozent weniger Heizenergie die Kosten für die notwendigen baulichen Veränderungen um hundert, zweihundert Prozent ansteigen, dann ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben. Und zudem führen auch Baumaßnahmen zu zusätzlichem CO2-Ausstoß. Effizienzfanatismus bringt uns nicht weiter.


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