Umfragen (Politik)

Ulrich, Montag, 23.09.2024, 16:54 (vor 127 Tagen) @ Argead

Hier ist ein guter Platz, um eine Übersicht über alle Umfragen zu gewinnen:

FiveThirtyEight - Nate Silver

Wobei man bei jeder Umfrage -nicht nur in den USA- hinzufügen muss, dass die nur eine Momentaufnahme der Stimmung ist. Zudem gibt es einen Unschärfebereich. Wenn z.B. eine Umfrage 45 Prozent für eine Kandidatin liefert, dann hätte eine andere Stichprobe zum gleichen Zeitpunkt in der gleichen Region 42 oder 48 Prozent liefern können. Und keine wäre "falsch" gewesen. Je größer die befragte Gruppe ist, und je mehr man über die einzelnen befragten Mitglieder der Gruppe weiß, um so zuverlässiger ist das Ergebnis in der Regel. Häufig werden mindestens tausend Personen befragt, das gilt als eine Art Untergrenze. Vor dreißig, vierzig Jahren hat man Umfragen über Festnetz durchgeführt. Damals wusste man nicht nur anhand der Vorwahl, in welcher Stadt oder Gemeinde die Befragten wohnten, die ersten Ziffern nach der Vorwahl gaben zudem Auskunft über die Vermittlungsstelle und damit den Stadtteil. Man kannte in der Regel die politische Grundstimmung in den einzelnen Stadtteilen und konnte die Befragten örtlich so "streuen", dass sich ein repräsentatives Bild ergab oder Korrekturfaktoren einbauen. Heute haben immer mehr Menschen nur ein Handy, beim Festnetz kann man bei neuen Nummern nur noch auf die Stadt oder Gemeinde schließen. Auch bei Befragungen über Computer ist man auf die Ehrlichkeit der Befragten in Sachen Wohnort angewiesen. Zudem ist es immer schwieriger, Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Befragungen zu finden, auch weil die Zahl der unerwünschten Werbeanrufe in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen hat.

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei den meisten aktuell in den battleground states vorliegenden Zahlen ist die Unschärfe so groß, dass man eigentlich nur sagen kann, dass Harris und Trump Kopf an Kopf liegen.