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Deutschland ist begeistert (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 06.11.2024, 14:23 (vor 52 Tagen) @ BukausmTal

Zumindest wenn man die ersten Anrufer in der Redezeit auf WDR 5 als Maßstab nimmt.

Den Ukrainekrieg wird er schnell beenden. Sagen die.

Läuft auch in Deutschland.


Mein Eindruck ist, er wird das tatsächlich. Vor allem auch, weil Putin nur noch eins will: ohne Gesichtsverlust aus der Nummer rauskommen. Und mit der Krim und Teile des Ostens wird er zu Hause was "präsentieren" können. Es wird darauf hinauslaufen, dass es eine demilitarisierte Zone zwischen dem Westen der Ukraine und den verlorenen Teilen geben wird. Inklusive Sicherheitsgarantien für die Westukraine, wie z.B. vor Ort stationierte NATO-Truppen.>


Gewagte Thesen. Warum sollte Putin Natotruppen an der Grenze zur Krim akzeptieren?
Das passt null zu der russischen Propaganda nach innen seit mehreren Jahren.


Die Propaganda ist ja auch in vielen Bereichen Show-Einlage. Putin wird heilfroh sein, dass er aus der Nummer jetzt wieder rauskommt. In den sauren Apfel wird er beißen, die gesamte Ukraine wird er eh nicht nehmen können. Und wenn dann nur zu einem Preis, der es selbst ihm nicht wert ist. Die große Idee für ihn war ja, dass die Ukrainer ihn und seine Truppen mit wehenden Rosen empfangen. Klingt für uns skurril, im abgeschotteten Ja-Sager-Machtapparat Moskaus aber Realität. Danach kam er dann, bisher, ohne Gesichtsverlust nicht mehr aus der Nummer raus.
Von den NATO-Truppen in der Westukraine werden die Russen im Land nichts erfahren. Oder man erfindet eine neue Propaganda-Idee, warum das trotzdem ein guter Deal ist. Und die meisten Russen werden froh sein, dass der Scheiss vorbei ist.


Und selbst wenn, welche Garantie für die Ukraine wäre es, wenn die Nato ohne die starke Beteiligung der USA mehr nach einem zahnlosen Tiger aussieht?
Was sollte Putin davon abhalten, weitere Schritte zu gehen, wenn sein Freund Donald sich nicht für europäische Angelegenheiten interessiert?


Halte ich alles für viel zu heiß gekocht. Trump wird die NATO nicht fallen lassen. Dazu gibt es auch einfach viel zu viele rein monetäre Interessen. Rutte hatte sich dazu in dieser Woche bereits ähnlich geäußert. Zudem müssen wir ohnehin an einer stärker europäisierten NATO arbeiten. Es gibt nichts, was Europa nicht könnte, was die Amerikaner können. Es dauert jetzt nur ein wenig. Sofern man denn gewillt ist.

Die Propaganda Putins lautet, dass die Nato Krieg gegen Russland führe. Kein von Putin bislang formulierter Plan akzeptiert Natotruppen in der Ukraine.

Leider sehe ich die europäischen Natomitrglieder alleine als recht hilflos an.
In allen Ländern erstarken nationalistische Bewegungen, zum Teil mit offener Sympathie für Putin. Putins Cyberkrieg gegen westliche Demokratien zeigt dabei auch Wirkung.

Nehmen wir mal Deutschland: Wie soll die Ampelregierung oder deren Nachfolger einschneidende Mehrausgaben für die militärische Verteidigung gegen den in der Bevölkerung wachsenden Einfluss von AFD und BSW durchsetzen? In den östlichen Bundesländern hat schon der Kuschelkurs von SPD und Union mit dem BSW begonnen.In Frankreich sieht es keinen Deut besser aus, die FN lauert und hofft zurecht auf die nächste Wahl. Es gibt leider(!) kein starkes geeintes Europa, was sich in Kürze von den USA unabhängig machen kann. Und ja, auch der politische Wille fehlt bislang.
Jetzt bräuchten wir eine echte Zeitenwende ganz Europas.

Danach wird Putin erst einmal jahrelang seine Wunden lecken. Es wird ihm aktuell auch nicht gefallen, dass er komplett und exklusiv abhängig ist von China, weil er es sich mit dem Westen für den Moment derart verscherzt hat.>


Leider haben die Wirtschaftsbeziehungen zu China viel in Russland aufgefangen.
Der russische Markt wird mit Chinaprodukten überschwemmt.


Das schon. Aber Putin wird es 24h am Tag hassen, den alten Erbfeind so in den Arsch kriechen zu müssen, weil er aktuell Null weiterer Alternativen hat.


Ist richtig, das ist sein bisheriges Storytelling, aber nichts ist vergänglicher als die Vergangenheit. Jetzt hat die NATO halt ein gutes Angebot gemacht, in dem Fall dann. So wird die Message sein, man wollte ja eh nur die besetzten Gebiete um Krim und Ost-Ukraine. Keine Seele wird das in Russland hinterfragen. Im Gegenteil, die Bevölkerung wird es feiern und Putin macht daraus einen großen Sieges-Feiertag.
Die NATO unter Trump wird die Europäer noch viel mehr in Pflicht nehmen, ob Konservativ oder Liberal, völlig egal. Und die Europäer haben das, unabhängig ob in Teilen nun russlandfreundlicher als vor ein paar Jahren oder nicht, mit dem Ukraine-Krieg verstanden.

Die Mehrheit der Deutschen z.B. befürwortet höhere Ausgaben für Verteidigung, insbesondere Unions-Wähler, was dahingehend passt, dass die Union die überwältigende Macht bei der nächsten BTW erringen wird. Aber selbst AfD-Wähler/innen sind zu 61% für höhere Verteidigungsausgaben (und sind zugleich damit der geringste Wert unter den Befragten nach Parteisympathie).

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-04/verteidigungsausgaben-nato-laender-umfrage>


Die von der Zeit im Ergebnis mitgeteilte Umfrage wundert mich sehr. Vermutlich sollte man sie sich genauer angucken. Kennst du sie genauer?
Die nationalistische und gegen die Nato gerichtete Argumentation, dass nur für "eigene Interessen" Geld ausgegeben werden sollte, habe ich bislang als Konsens bei AFD und BSW erlebt.
Das dürfte auch im letzten halben Jahr nach den Erfolgen von BSW und AFD nicht weniger geworden sein.


Nein, ich habe nur eine rausgepickt, weil in diesem Jahr tatsächlich häufiger mal Umfragen kommuniziert wurden, die eine breite Zustimmung für mehr Sicherheitsausgaben in der deutschen Bevölkerung abbildete.
Das ist schlicht die Paradoxie des Menschen, denke ich. Weniger Stress mit Russland und gegen die militärische Einmischung, aber trotzdem deutlich mehr Abschreckung gegenüber Russland. Dafür sitzt der Schreck bei 9 von 10 Deutschen zu tief, mit dem Ukrainekrieg. Denke ich so. Es mag ja sein, dass eine Wagenknecht oder der ein oder andere AfD-Knecht gerne im großrussischen Reich aufgehen wollen würde, die allermeisten Deutschen wollen das nicht. Selbst das Gros BSW- und AFD-Wähler vermutlich nicht, also wenn es mal wirklich zur Debatte stünde.>


Dein Wort in Gottes Ohr ;)

Immer positiv bleiben. :-)


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