schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Trump und die Ukraine - Meine Sicht (Politik)

DB146, Lokschuppen, Mittwoch, 06.11.2024, 19:33 (vor 8 Stunden, 7 Minuten) @ istar

Ich hatte hier in der Vergangenheit mal erwähnt, dass ich seit 2 Jahren im Leadership einer Ukrainischen Hilfsorganisation bin. Wir haben Equipment (Drohnen, Jammer, FPV-Drohnen, Nachtsichtgeräte, Generatoren, etc.) im Wert von über 7 Millionen an die Ukrainische Armee geliefert und machen kontinuierlich weiter.

Ich war gestern für Harris, insbesondere mit der Hoffnung, dass diese (bei gleichzeitiger Kontrolle des Houses) die Schwäche von Biden, Sullivan und Austin mit Stärke ersetzt. Das war aber auch eher ein frommer Wunsch, sich von Biden distanziert hat Harris zu keinem Zeitpunkt.

Tatsache ist, dass sich dringend etwas ändern muss zur aktuellen US Regierung. Die Realität ist, dass Russland aktuell jeden Tag vorrückt - mal 300 Meter, mal 600 Meter, mal 2 Kilometer. Wir gewinnen aktuell nicht! Wenn es so weiter geht, ist der Donbass bis 2026 Russisch.

Biden (und auch Scholz, Macron, und co.) liefern kontinuierlich Equipment, aber von allem zu wenig, und alle strategisch relevanten Waffen (aufgrund von "Eskalationsmanagement") werden zuverlässig 1 Jahr zu spät geliefert (oder eben gar nicht), sodass der Effekt auf dem Schlachtfeld massiv reduziert ist. Ein Macron und Starmer haben auf strategischer Ebene gelegentlich Ansätze und Ideen, wollen oder können diese aber nicht gegen die USA (und Deutschland) durchsetzen. Das Eskalationsmanagement von Biden, Sullivan und Austin sind der Grund, dass a) man den Krieg nicht im Vorfeld verhindert hat, und b) die Ukraine seit 2,5 Jahren ausblutet. 2,5 Jahre Krieg, und nach wie vor ist die Ehrfurcht vor dem Russischen "Eskalationspotenzial" und die Angst vor der Bombe allgegenwertig. Nordkoreanische Soldaten kämpfen in Europa - Reaktion von Biden, Scholz und co.: Null (abgesehen vom üblichen "Wir verurteilen..."). Der Westen hat aktuell - unter Führung von Biden und Scholz - keinerlei strategischen Plan was man eigentlich erreichen möchte. Wer glaubt, die Ukraine kann das in dieser Intensität weitere 3 Jahre machen, liegt falsch.

Man hatte im Herbst 2022 - als die Russische Armee massiv under-staffed und die Logistik katastrophal war - die Chance der Ukraine zum Sieg zu verhelfen, stattdessen hat man die Chance verpasst. In 2023 weigert sich Biden ATACMS Raketen zu liefern, die ukrainische Gegenoffensive wird in der Folge insbesondere durch KA52 Helikopter abgefangen, welche man mit den Raketen hätte zerstören können. Seit Anfang 2024 legen Russische FAB-Bomben Ukrainische Städte in Schutt und Asche, Biden gibt die Freigabe nicht die Flugplätze, auf denen sich die Russischen Bomber sammeln, mit ATACMS anzugreifen. Die Liste ist beliebig lang fortzuführen, und geht im Endeffekt auf das angesprochene "Eskalationsmanagement" und Führungsschwäche zurück.

Trump ist ein Depp. Und Trump ist auch nicht pro-Ukrainisch. Was ich aber Trump durchaus zutraue, ist dass er der Meinung ist, dass man aus der Position der Stärke kommen muss und er hier konsequenter sein wird als ein Biden. Meine Hoffnung ist aktuell dass für Außen- und Verteidigungsministerium pro-Ukrainische Republikaner eingesetzt werden, oder zumindest Leute die verstehen, dass man nur durch Stärke in eine gute Verhandlungsposition gegen die Diktaturen dieser Welt kommen kann. Zudem sehe ich aktuell nicht, dass Putin auf einen "Deal" mit Trump eingehen möchte (da er ja immer noch der Meinung ist aufgrund der Schwäche der USA gewinnen zu können).

Was mir eher Sorgen macht, sind die Leute mit denen sich Trump aktuell umgibt: Ramaswamy, Sacks, Musk oder RFK Junior vertreten öffentlich pro-russische Positionen. Wie weit diese dann tatsächlich Außen- und Verteidigungspolitik betreiben: Keine Ahnung. Allerdings sind die Außenpolitischen "Falken" deutlich weniger vertreten und mittlerweile durch treue MAGA-Leute ersetzt worden. Hier wird sich zeigen, wie es ausgehen wird und wer hier seinen Einfluss auf Trump nutzt.


Deine Analyse ist wohl zutreffend. Welche Idee dahintersteckt, nur grade eben das Nötigste zu liefern,ist mir schleierhaft. Genauso warum man nicht erklärt, setzt die Waffen so ein,wie ihr es für richtig haltet.

Aber ob die Trump Administration da irgendwelche besseren Ideen hat, bezweifle ich.

Geldhahn zudrehen. Europa muss sich kümmern.

Das gesparte Geld wird dann in die Mauer zu Mexiko und Steuergescjhenke an Superreiche gesteckt.

Bestenfalls wird er etwas versuchen, Putin wird ablehnen und dann ist ihm die Ukraine eben egal.
Und dann ist Europa am Zug. Hoffentlich fährt der nicht nach nirgendwo.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1343198 Einträge in 14600 Threads, 14129 registrierte Benutzer Forumszeit: 07.11.2024, 03:40
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln