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Warum nicht die knallrote Ampel? (Sonstiges)

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Montag, 25.09.2017, 12:35 (vor 2376 Tagen) @ Phil
bearbeitet von prosakind, Montag, 25.09.2017, 12:39

Ich glaube nicht, dass es so einfach wäre.

Nein, so einfach ist es vermutlich nicht.


Es gibt auch genug SPD Wähler und Mitglieder, welche die Agenda Politik mit erschufen, mit trugen und auch weiterhin für richtig halten. Die würdest du mit solch einem Bruch komplett verlieren.

Und hier muss ich Dir leider ja auch zustimmen. Die Partei besteht halt überwiegend aus Schröder, Clement, Steinmeier-Zöglingen. Zumindest die Ebenen, die heute die Parteipolitik bestimmen. Schulz selber gehört ja inhaltlich und biographisch zu eben dieser Riege, würde einem Neuaufbau demnach auch im Wege stehen. Und alles, was einmal in jüngeren Jahren wenigstens etwas vielversprechender war, ist entweder ausgestiegen oder hat sich im Karriereverlauf angeglichen. Wenn Du beispielsweise der jungen Nahles vor fünfzehn Jahren mal prognostiziert hättest, welche Politik sie später verantworten würde... Personalpolitisch ist an Alternativen eben nichts da.

Die SPD heute ist einfach eine komplett andere Partei, als sie es einst mal war. Nur diese Partei, die sie geworden ist, braucht eigentlich kein Mensch. Ob die Rückkehr zu alten Idealen eine Lösung wäre? Corbyn zeigt zumindest, dass in spezifischen Situationen damit Wählerstimmen gewonnen werden können.


(das war der nüchterne Teil: aus meiner Perspektive ist es aber auch eine wenn nicht zwangsläufige, sondern folgerichtige Entwicklung. Denn die "alten Idealen" gab es vielleicht auch nie so sehr, wie es stets behauptet wurde. Der Verrat der Arbeiterschaft (oder netter: die Steigbügelhalterschaft für die herrschende Klasse) ist der SPD m.M. nach spätestens seit dem ganz jungen 20. Jahrhundert in die DNA eingeschrieben: Siegeszug des sozialdemokratischen Revisionismus - Zustimmung zu den Kriegskrediten - Ebert-Groener-Pakt - Godesberger Programm - Radikalenerlass - Zustimmung zu 16a - Angriffskrieg gegen Serbien - Agenda-Politik ... ; die Liste ist garantiert nicht vollständig. Oder wie schrieb Marcuse im September 1965 an Adorno: "Die deutschen Wahlen sind ausgegangen, wie du es vorausgesehen hast. Ich hätte bestimmt nicht SPD gewählt. Die Niedertracht dieser Partei macht sie auch zum "geringeren Übel" untauglich. Sie wagt es, noch den Namen zu führen, den sie einmal hatte, als Karl und Rosa ihr angehörten. Und sie wird den kommenden Faschismus genau so wenig verhindern wie die CDU.")


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