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mein optimistischer Ausblick (Sonstiges)

huerde, Montag, 25.09.2017, 12:56 (vor 2405 Tagen) @ Nolte


jein. Die CDU muss zurück. Dahin wo sie vor Merkel war.
Wirtschaftsliberal, konservativ, gemäßigt rechts.
Das schließt wohl einen härteren Kurs beim genannten Thema ein. Ist aber keineswegs das einzige Thema.

Es haben einfach unter der grünen Merkel zu viele ihre politische Heimat am rechten Ende der CDU verloren. Und diese haben die AFD auch nicht aus ultrarechter Überzeugung gewählt. Sondern um die CDU wieder aus der Mitte zu ziehen.


Das Ding ist: Gesellschaften verändern sich, kollektive Werte verändern sich. Und zwar insgesamt "nach links". Der Gedanke, dass Menschen dunkler Hautfarbe vollwertige Menschen sind, galt früher als "links". Dass Homosexuelle ein Recht auf Leben und Teilhabe an der Gesellschaft haben, galt wohl als "links". Dass Frauen wählen dürfen. Und so weiter. Überall waren es die "Konservativen", die sich dieser Bewegungen am längsten erwehrt hatten. Und dennoch haben sie sich durchgesetzt und wurden zu größten Teilen gesellschaftlich akzeptiert. Deshalb erscheint es heute so, als seien die Parteien und Medien weiter links als früher. Das ist aber nicht so. Es wirkt nur so aus Sicht von Menschen, die heute noch auf ihren Positionen von vor zwanzig Jahren sitzen, während sich die Gesellschaft insgesamt für vormals "linke" Themen, die in Wirklichkeit einfach nur menschlich und logisch sind, geöffnet hat.

Dies soll übrigens nicht heißen, dass alles, was heute links ist, toll ist, und dass alles, was heute konservativ ist, schlecht ist. Man braucht Korrektive, und es gibt ne Menge linker Ideen, die ich von Grund auf ablehne. Dennoch sind eben die gesellschaftlichen Fortschritte, die wir erleben, von den "Fortschrittlichen" gegen die "Konservativen" durchgesetzt worden. Wenn man heute sagt, "Ich finde es gut, dass Frauen wählen dürfen", wird man damit kaum mehr auf Ablehnung stoßen. Das ist keine Position mehr, die für die meisten von uns als total links gilt. In der Schweiz gibt es Menschen, die das vor knapp 30 Jahren dennoch für eine lange Zeit erfolgreich verhindert haben.

Was ich sagen möchte: Die CDU ist noch immer weiter rechts als die meisten anderen Parteien (SPD, Linke, Grüne). Und die Medien stehen noch immer in der Mitte, ausgehend vom Parteienspektrum. Man muss nur einfach von der aktuellen Zeit ausgehen, und nicht von vor einigen Jahren, als es "linksgrünversifft" war, wenn man sagte, Schwarze seien vollwertige Menschen.

Danke. Das ist die erste – wie ich finde – sachliche und konstruktive Antwort, die ich auf meinen Versuch, die Parteienlandschaft, wie sie sich derzeit darstellt generell zu kritisieren und dabei das Erstarken der AFD zu erklären (was fast klingen mag, als wollte ich es verteidigen).
Und wie das mit sachlichen Antworten so ist. – Ich gebe Dir in einigen Dingen Recht. Und ich sehe das auch tatsächlich gar nicht alles so dramatisch.

Aber...
wenn wir ein Kanzlerduell ohne einen echten Streitpunkt haben, der ein wenig hoch kocht.
Wenn wir jahrelang eine GroKo haben, wo nie die Fetzen fliegen (höchstens zwischen Seehofer und Merkel)
Wenn sich CDU und SPD eh näher schienen als CDU und CSU.
Wenn von Merkels Amtszeit vor allem hängen bleiben wird: unkontrolliertes Öffnen der Grenzen, Ausstieg aus der Atomenergie und unbegrenztes „Retten“ der Euro-Krisen-Staaten. Dann sind das einfach keine Sachen, die bei der CDU beheimatet sind. Und das sind durchaus Sachen, die die Menschen bewegen und die irgendwie im politischen Spektrum angeboten werden müssen.

Ich sehe die CDU einfach zu weit links – und mit einer Homoehe hat das nur sehr wenig zu tun. Dass sei weiter links ist, als in den 70er gestehe ich ihr ja zu. Und dass ich sie weiter rechts gewählt hätte behaupte ich noch nicht mal. Ich fand übrigens auch die SPD unter Schröder zu weit rechts. Ich will einfach nur mehr Unterscheidbarkeit der Parteien.


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