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Ernsthaft Frage dazu (Politik)

Nietzsche, Samstag, 18.12.2021, 23:21 (vor 1462 Tagen) @ RE_LordVader

Und Nachhaltigkeit bedeutet natürlich auch, dass man Dinge nutzt solange sie zu nutzen sind. Niemand fordert doch ernsthaft dass wir bereits gebaute neue Verbrennerautos direkt verschrotten, aber aufhören neue zu planen und bauen sollte schon ein ziemlich kurzfristiges Ziel sein.
Ebenso Heizungen auszutauschen, aber halt nicht direkt alle noch funktionierende verschrotten…

Das ist dann aber ein Projekt für Jahrzehnte. Und so wie ich Klimaaktivisten verstehe, haben wir diese Zeit angeblich nicht.

Und in meiner Überlegung wäre halt auch eben nicht jeden Hausbesitzer alleine werkeln zu lassen, sondern (ins unreine gedacht, nicht durchgerechnet) zB Speicherlösungen ähnlich wie aktuell Trafostationen zu bauen, Siedlungsweise. Bei den Speicherlösungen muss man auch schauen, ob es da eventuell bessere Möglichkeiten als rein elektrische Akkus gibt. (zB und das wieder nur als „Denkmöglichkeit“ ohne aktuelle Machbarkeitsstudie: als Wasserkraftspeicher. Also mit Pumpen, die bei Überschussenergie Wasser auf ein höheres Niveau pumpen und bei Bedrarf wird es über Turbinen wieder herunter gelassen. Klar ist mit aktueller Technik der Wirkungsgrad wahrscheinlich sehr schlecht. Dennoch könnte das eine bessere Lösung sein, als Strom in das Netz einzuspeisen…
Und Ideen dieser Art gibt es noch mehr, die meiner Meinung nach nicht gezielt genug getestet werden…

Natürlich muss man da viel machen. Aber soweit ich weiß, gibt es heute keine Lösungen, die einen raschen Umbau ermöglichen. Auch hier sieht es so aus, als sei die Zeit zu lang. Außerdem gibt es da ja reichlich ernsthafte technische Probleme zu lösen, wie z.B. ne stabile Netzfreuquenz.
Das ist also wünschenswert, aber keine Lösung für die dringenden Probleme.

Und ja, einige Sachen wie eine klimagerechtere Bepreisung von zB Kerosin kann und sollte man sehr schnell angehen, ähnlich sieht es mit der staatlichen Förderung vom Autoverkehr aus, dessen tatsächliche Kosten im Gegensatz zur weit verbreiteten Meinung keineswegs von Kraftstoff- und KFZ-Steuer gedeckt werden…

Das höre ich oft, aber ich halte das für Augenwischerei. Was man erreichen will ist, dass weniger verbraucht wird. Die Anhebung der Preise ist nur das Mittel, nicht das Ziel! Es ist wichtig, das zu unterscheiden! Wieso?
Nehmen wir an, nach einer Anhebung der Preise bliebe der Verbrauch gleich. Dann bleibt auch die Erwärmung gleich und irgendwer geht mit mehr Geld in die Klimakatastrophe.
Es geht also darum, den Verbrauch zu senken. Tut man das über den Preis, werden arme Menschen stark benachteiligt. Auf die Flugreise in den Urlaub kann man wohl verzichten, aber was ist mit Leuten auf dem Land, die sich das Auto nicht mehr leisten können?
Oder den Leuten, die sich ihr Häuschen so gerade leisten können und dann durch Heizkosten ihr Haus verlieren? Oder arme Leute, die in schlecht isolierten Häusern wohnen und sich dumm und dusselig an Heizkosten zahlen?
Und damit kommen wir zum von Dir ganz richtig angeführten eigentlichen Problem:

Aber eine Reduzierung des Individual-Autoverkehrs geht natürlich nicht ohne die Alternativen zu fördern und auch im realen Leben attraktiv zu gestalten. Man darf sich zB mMn nicht hinstellen und zur Landbevölkerung sagen: nehmt den ÖPNV, wenn dort der Bus nur 2x am Tag fährt. Da müssen natürlich Möglichkeiten geschaffen werden den ÖPNV zuverlässig zu nutzen. Das ist sicherlich auch eine Mamutaufgabe und auch da müssen mMn andere, kleinteiligere Konzepte als nur die traditionelle Bus/Bahn/Taxi Aufteilung, da sollten Mischformen (Mietbusse, on Call Fahrten uvm) gezielt gefördert werden. Auch eine Erleichterung von Mitfahrmöglichkeiten (muss ja nicht gleich Uber sein) kann ein Weg sein…

Diese ganzen Sachen sind viel wichtiger, als eine Erhöhung der Preise! Ich halte diese Erhöhung für sehr gefährlich, weil sie arme Leute sehr hart treffen kann und trotzdem nicht für weniger Verbrauch sorgt.
Mir erscheinen die Mittel einfach nicht tauglich für das Ziel, wenn wir wirklich so schnell eine so starke Reduzierung der CO2-Emissionen wollen. Das passt in meiner laienhaften(!) Betrachtung so nicht zusammen.


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