schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Ernsthaft Frage dazu (Politik)

Nietzsche, Sonntag, 19.12.2021, 15:50 (vor 1461 Tagen) @ RE_LordVader

Irgendwo muss man anfangen . Und die Beseitigung der staatlichen Förderung umweltschädlicher Sachen steht dabei für mich an erster Stelle.

Nein, das reine Ergebnis steht an erster Stelle.

Natürlich geht das auch über den Preis, vor allem wenn man die damit generierten Mehreinnahmen in umweltfreundliche Techniken investiert und den langwierigen Umbau beschleunigt.

Das ist so ein schöner Satz, von dem jeder weiß, dass es nicht klappen wird. Der Staat forscht? Und die Gelder sind gebunden? Und die Schaumweinsteuer ist temporär. Das ist doch kein ernsthaftes Konzept für ein dringendes Problem!

Und wie gesagt: aktuell fördert der Staat umweltschädliches Verhalten gegenüber umweltfreundlicherem Verhalten.

Mag sein, kann man ändern. Ist aber hier grad nicht das Problem, sondern nur ein Nebenaspekt.

Und um es mal klar zu sagen: dass sich der Urlaubsmarkt dahin entwickelt hat, dass durchschnittliche Arbeitnehmerfamilien sich alle paar Jahre auf einen größeren Urlaub freuten, den sie sich erspart haben, sondern Kegelclubs mehrfach im Jahr für jeweils ein WE nach Malle (u.ä.)fliegen, weil das Saufen dort billiger ist, dass es insgesamt billiger ist als sich ein Wochende in der Kleingartenanlage zu betrinken… das ist das große Problem.

Das stimmt.

Ebenso auch beim Fleisch. Noch in den 70er und 80ern war es durchaus üblich, dass man sich auf das WE freute, da gab es in vielen Familien dann tolle Fleischgerichte (deren Reste gerne zu Wochenanfang auch noch gegessen wurden), in der Woche war es dann deutlich einfacher, gerne halt mit wenig Fleisch (Eintöpfe) oder Fleischlos (Kartoffelpuffer und viele andere Gerichte, die halt selten geworden sind). Heute wird wegen der ausufernden Billigstfleischproduktion im Sommer oft durchgegrillt.

Du willst also Fleisch so teuer machen, dass Großbetriebe wie Tönnies massiv Umsatz einbüssen und nur noch 20% oder so ihres heutigen Ausstosses haben? Indem Du Fleisch so teuer machst, dass sich die Produktion nicht mehr lohnt. Und sich sehr viele Leute Fleisch nicht mehr leisten können.
Ich bin nicht sicher, ob man das auf dem Weg hinbekommt. Du würdest sehr viele Betriebe in die Insolvenz treiben müssen, reichlich Arbeitsplätze vernichten, vielen Leuten ihre Lebensgrundlage wegnehmen und dann darauf hoffen, dass die Dich auch nächstes Mal wählen. Halte ich für ambitioniert. Geht das nicht besser?

Das sind tatsächlich Puntke an denen man die CO2 Ausstoß relativ schnell verbessern kann. Und natürlich über den Preis, und ja, gerade Menschen mit weniger Geld zwingt man dann zu dem nötigen Verzicht. Aber ganz ehrlich, die zwingt man heute auch schon zum Verzicht zB auf einen Ferrari .

Mit dem Argument kannst Du alles begründen. Trotzdem mal ernsthaft geantwortet:
Kein Geld für einen Ferrari oder einen Urlaubsflug, ok. Aber kein Geld für Heizkosten? Kein Geld für das wirklich notwenige Auto in ländlichen Regionen?

Und „die armen Leute“ als Ausrede heran zu ziehen um nichts zu tun halte ich halt für grundfalsch.

Es geht um das WAS, nicht um das OB. Und ich bezweifle nur, dass "wir machen einfach alles total teuer" ein funktionierender Weg ist, von gut mal ganz zu schweigen.

Und man muss halt so schnell soviel reduzieren wie möglich. Und nur weil wünschenswerte ambitionierte Ziele vielleicht nicht zu erreichen sind darf man nicht aufhören wenigstens das mögliche zu tun.

Finde ich auch! Ich halte die Preissteigerungen nur für einen schlechten Weg, weil sie ja auch viele andere Auswirkungen haben. Wenn damit sehr viele Leute in die Armut getrieben werden, ist es das vielleicht nicht wert. Die dürfen alle beim nächsten Mal wählen!

wenn das Auto auch für den Nutzer endlich das Kostet, was es tatsächlich als Kosten verursacht…. Ich bin mir sicher, dass es in sehr vielen Orten auch schnell wieder kleinere Läden geben wird.

Es gibt Discounter, weil sie billiger sind. Wenn Du jetzt Autos so teuer machst, dass der Einkauf im kleinen Laden vor Ort billiger ist, dann sind die Lebenshaltungskosten trotzdem drastisch gestiegen.

Diese ganze romantische Verklärung von Mangel ist doch keine Lösung. Schlag doch mal vor, dass jeder Bundesbürger pro Jahr nur eine Flugreise machen darf und schau, wie die Leute reagieren. Du willst genau diese Effekte herbeiführen, aber nur für Leute, die eh wenig haben.
Und Du lässt die ganze Zeit die Heizkosten weg, denen man nicht entkommt.

Diese Idee, auf alles CO2-Abgaben draufzupacken, klingt für mich einfach ungeeignet. Da wird alles auf dem Rücken der ärmsten ausgetragen.

Angeblich müssen wir schnell richtig viel machen, weil es sonst zu spät ist. Wenn es wirklich Flüge und Fleisch sind, dann verbiete unnütze Flüge und rationiere Fleisch. Dann trifft es alle gleich und der Effekt ist auch viel größer.

Da erscheint mir der Betrieb von KKWs für einige Jahrzehnte wesentlich erfolgversprechender.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1515942 Einträge in 16280 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 20.12.2025, 01:27
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln