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Meunier haderte mit Favre-Fußball beim BVB (BVB)

koom, Freitag, 14.01.2022, 14:28 (vor 1029 Tagen) @ Dimmsonen

Ich glaube gar nicht, dass dies Favres Idee gerecht wird.

Nein, wird es nicht. Fußball ist supereinfach und superkomplex. Favres Idee ist genau das. Wenn ich es versimpelt pitchen müsste: Primär gut defensiv stehen, dabei stetig verdichten. Balleroberung, relativ schnell nach vorne, aber keine überhasteten Konter und Abschlüsse.

Letzteres war bei Favre zumindest immer supertypisch: Verhältnismässig wenig Abschlüsse, aber mit hohem Erfolgsfaktor (Statistiktools lieben das). Diese Herangehensweise sehe ich bei so einer "Rasselbande" wie Dortmund, mit vielen jungen, schnellen Spielern mit Tordrang schwer vermittelbar. Die gesamte Idee vom BVB-Fußball, durch den Kader gelebt, ist aufs Tor zu gehen. Also tendiert man eher zum etwas heftigeren Pressing, schnelleren Konter und dem wuchtigen Abschluss aufs Tor.

Ergo musste Favre Kompromisse eingehen, aber wie so oft bei sehr speziellen Spielweisen kann das nicht so gut werden. Eine Mannschaft, die nicht so spielen darf, wie es ihr liegt und ein Trainer, der nicht so spielen lassen kann, wie er es möchte.

Zurück zu Meuniers Aussage: Ich _vermute_, dass Favre keinen konkreten Plan hat, wie man sowas balanciert. Er hat seine Idee, ist IMO zu 100% überzeugt (so sehr, dass er auch eher mal von selbst hinschmeisst) - wie willst du da eine Spielweise rüberbringen, die nicht diese Idee lebt? Ergo lief es dann wie auf sowas bei PSG hinaus: Macht ihr mal da vorne, der Rest hält das zu null.

Warum klappte das nicht? Naja, mal ein Blick in etliche andere Vereine. Nehmen wir mal neuzeitlicher Mainz. Nach der vorigen Hinrunde abgeschlagen letzter. Und plötzlich mit nahezu den gleichen Leuten im Kader eine der besten Defensivreihen. Es gibt Spieler, die funktionieren einfach gut, wenn man sie auf den Platz wirft. Es gibt aber auch eine Menge Spieler, die Zusammenspiel und Abstimmung brauchen. Und ich behaupte mal, dass das auch die Mehrheit der Spieler ist.

Andere Beispiele der Vergangenheit wären ja auch die Bayern unter Kovac. Trotz Defensivfokus viele Gegentore und Niederlagen. Plötzlich mit Flick plötzlich wie aus einem Guß, obwohls der gleiche Kader ist.

Sind alles Extrembeispiele. Zum Status Quo des BVB: Roses "Effekt" müsste sich langsam durchsetzen. Aber mir fehlte ein Stück weit auch bei Gladbach im 2. Jahr die Handschrift auf dem Platz, die im 1. Jahr da war. Da spielt auch der Kader eine Rolle, aber nicht nur. Nach 6+ Monaten müssten mehr Dinge klicken als sie es tun.


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