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Neu auf schwatzgelb.de: Rückzug von Lunow als BVB-Präsident: Von Demokratie und verpassten Chancen (BVB)

stfn84, Köln, Mittwoch, 03.09.2025, 10:21 (vor 105 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Hallo Jannik,

auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass "Unsa Senf" von sg wie auch hier nur eine Einzelmeinung eines Redakteurs widerspiegelt, wundere ich mich doch etwas über das Ausblenden von Sachverhalten.
Da sg im Fanrat vertreten und entsprechend gut im Club vernetzt ist kann ich nicht wirklich nachvollziehen, dass man den Machtkampf als von außen hereingebracht bezeichnet und gar nichts davon mitbekommen haben will.

Ich bin allerdings vollkommen bei Dir, dass wir gesellschaftliche Probleme haben die sich in mehreren Facetten ganz offen zeigen. Dazu gehört die fehlende Fähigkeit einen Diskurs zu führen.

Fehlendes Demokratieverständnis würde ich zwar nicht zu den größten Problemen zählen, aber ich will Dir da gar nicht groß widersprechen. Ich verstehe diverse Gedankengänge dazu nur einfach nicht.
Zunächst darf man vielleicht festhalten, dass die öffentliche Verkündung einer Kandidatur ohne vorherige interne Abstimmung innerhalb des e.V. eine deutliche Abweichung des bisherigen modus operandi darstellt. Im Besonderen ist zu benennen, dass Lunow nicht nur von seiner erneuten Kandidatur spricht sondern direkt ein Team nominiert. Lunow wusste - wie vermutlich alle übrigen des Team Lunow und der Gremien - dass Aki Watzke für das Präsidentenamt kandidieren wollen würde oder eben mindestens von den Gremien dafür vorgeschlagen werden solle, auch wenn es lediglich dem Wahlausschuss obliegt die Kandidaten für die Wahl vorzuschlagen.
Wir brauchen ja nicht darüber diskutieren, ob Lunow das durfte... Natürlich durfte er das, er tat es ja auch. Aber es ist doch vollkommen logisch und hat in meinen Augen wenig undemokratisches, dass dies dann entsprechend zu Irritationen führt. Insbesondere wenn Lunow entgegen vorheriger, interner Zusagen handelt.

Ich werde hier Niemanden vom Gegenteil überzeugen können: Wenn man meint, dass Reinhold Lunow in jeglicher Hinsicht gezwungen wird unliebsame Dinge zu tun während er doch eigentlich nur das Wohl des BVB im Sinn hat, dann soll das so sein. Ich finde das Messen mit zweierlei Maß nur in sich unschlüssig und auch überheblich: insbesondere wenn ich die Demokratie-Keule schwenke, da es hierbei eben um Meinungspluralität geht.
Im Übrigen verweise ich auf unsere parlamentarische Demokratie wo in Hinterzimmern Kanzlerkandidat*innen festgelegt werden. Analog zum Team Lunow, welches soweit ich es mitbekommen habe keine öffentliche Diskussion und Entscheidung über die Besetzung ihres Teams starteten, sondern im Alleingang festlegten. Das ist normal, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass man bei einer beabsichtigten Kandidatur intern alle Hebel in Bewegung setzt und dies nicht öffentlich austrägt. Das Team Lunow hat sich anders entschieden und sich dann darüber gewundert, dass es nicht nur positive Rückmeldungen dazu gab.
Nein: Damit sind nicht diese lächerlichen Unterstellungen aus den zwei Berichten gemeint.

Zur Objektivierung von Sachverhalten ist es übrigens zuträglich Fakten zu verbreiten und keine Vermutungen als diese zu äußern: Woher nimmst Du, dass Reinhold Lunow unter Druck gesetzt wurde seine Kandidatur zurück zu ziehen? Ziehst Du es daraus, dass die Satzung des BVB offensichtlich keine parallele Abstimmung zwischen Lunow und Watzke vorsieht? Oder ist es der Umstand, dass der Präsident nicht automatisch auch vom Wahlausschuss aufgestellt wird (was im Übrigen mit Blick auf die Geschichte bei Borussia logisch ist)?
Watzke "ist es vermutlich sogar lieber alleine anzutreten, statt einen inhaltlichen Wahlkampf zu führen"? Ist das so? Woher weißt Du das?
Ich habe von Reinhold Lunow während der letzten Wochen wenig substantielles gelesen. Wertebasiert soll der BVB sein. Was bedeutet das nun konkret?
Aber klar: Ein objektiver Bericht darf gerne enthalten, dass das unterstellte Verhalten von Aki in der Zukunft undemokratisch ist. Das aber nur am Rande.

Aktuell sieht es so aus als gäbe es nur noch einen Präsidentschaftskandidaten. Entsprechend der Demokratie ist dieser noch nicht gewählt. Wenn die Mehrheit der Anwesenden gegen einen Präsidenten Watzke ist, dann wird Hans Joachim Watzke in wenigen Wochen eben kein offizielles Amt mehr beim BVB haben.
Wenn er aber gewählt wird würde ich erwarten, dass das Ergebnis auch akzeptiert wird.

Warum dann hier davon geredet wird, dass die MV doch nur noch eine Abnickveranstaltung wäre und man mit Vokabeln wie Diktatur herumwirft, will mir nicht so recht in den Kopf.
Die letzte MV zeigt doch, dass man Anträge stellen und zur Abstimmung bringen kann. Man könnte einen wahrscheinlichen Präsidenten Aki Watzke daran messen. Oder man agiert demokratisch und meinungspluralistisch und unterstellt ihm, dass er das doch sowieso nicht kann. Vor allem weil er in der Vergangenheit anders agierte, wenngleich dies in einer anderen Rolle war.
Das ist vollkommen legitim, das kann und werde ich hier keinem nehmen (wollen)! Aber das hat wenig mit der erbetenen Akzeptanz und Diskursfähigkeit zu tun, die dieser Artikel irgendwie auch anmahnt.

Am Ende noch ein persönlicher Exkurs:
Auch wenn ich mir sehr wohl bewusst bin, dass ich nicht immer konziliant formuliere sondern manchmal auch Dinge hin rotze habe ich mich etwas über den Absatz zur Versachlichung bei sg gewundert. Ich bin bei Dir, dass die Berichte oftmals den Ansatz der Objektivierung hatten, wenngleich auch Dein Artikel mit Mutmaßungen arbeitet. Was insbesondere ich aber hier in den letzten Wochen und Monaten von Teilen der Redaktion an den Kopf geworfen bekam, hat wenig mit Empathie, Meinungspluralismus oder Diskussionsfähigkeit zu tun. Mein Highlight ist weiterhin, dass mir bei anderen als der eigenen Darlegung von Dingen offen unterstellt wurde Nebelkerzen zu zünden obwohl ich es doch viel besser wissen würde. Warum? Das wissen Giog, Sascha und Jens - die mich im Übrigen alle nicht persönlich kennen - sicherlich am besten. Von Redakteuren die sehr viel besser vernetzt sein dürften - auch aufgrund der Funktion des nicht gewählten, sondern bestimmten Vertretungsmitglieds im Fanrat - hätte ich da sicherlich mehr erwartet.
Aber logisch: Ich kann ja keine eigene Meinung haben, sondern muss instrumentalisiert sein. Sowieso bin ich ja im Watzke-Lager (was iÜ eine sehr diskursfördernder Ansatz ist Menschen aufgrund einzelner Aspekte automatisch einer Gruppe zuordnen, sobald sie der eigenen Meinung widerstreben).
Ich habe in diesem Forum weder sonderlich Gewicht noch muss in einem Diskussionsforum irgendjemand auf einen Beitrag von wem auch immer anspringen. Ich hingegen springe hier unentwegt auf Diffamierungen und hingerotzte Vorwürfe ggü. Watzke - aber auch anderen - an, weil mich dieses selektive unendlich nervt. Das kann man natürlich auch blöd finden. So be it, ist halt meine Art. Im Übrigen habe ich Watzke in den letzten Jahren oft genug kritisiert, aber das will man womöglich ausblenden...

Wenn ich etwas umsetzen will sollte ich mit gutem Beispiel voran gehen.
Ich beteilige mich hier sehr rege, auch weil ich interessiert an anderen Meinungen bin und weil es mir gegen den Strich geht, wenn irgendwelche (als Kampagne empfundenen) Vorwürfe hier hingerotzt werden. Wenn einem das nicht passt, lest drüber weg. Oder man sollte mich - entsprechend der Meinungspluralität - einfach sperren.


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