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Zum Thema Impffortschritt (Corona)

Klopfer ⌂, Dortmund, Donnerstag, 08.07.2021, 23:32 (vor 1022 Tagen) @ markus
bearbeitet von Klopfer, Freitag, 09.07.2021, 12:05

Ich finde den Begriff in dem Zusammenhang problematisch. Mit „Privileg“ wird suggeriert, dass Grundrechte Sonderrechte und damit etwas außergewöhnliches seien. Das ist ja nicht der Fall.

Natürlich nicht, die Frage ist nur, was sind Grundrechte wirklich ?

Zusammen mit 80000 im Westfalenstadion sein zu dürfen, das kann man wohl kaum als Grundrecht bezeichnen. Das ist definitiv ein Privileg, in jeder Hinsicht - übrigens auch ohne Corona. Da gäbe es noch mehrere Beispiele, aber das ist in einem BVB-Forum wohl das griffigste ;-)

Ich finde, dass Grundrechtseinschränkungen generell tabu sein sollten. Es wären keine wirklichen Grundrechte, wenn Regierungen sie einfach so außer Kraft setzen können.

Es sind - das sagt ja schon der Name - Grundrechte, die für alle gleichermaßen gelten. Aber es kommt oft vor, dass verschiedene Grundrechte aufeinandertreffen, damit widerstreitende Interessen vorliegen und dann abgewogen werden muss.

Nur gibt es da so einige Konflikte. Beim Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit muss man natürlich abwägen zwischen Individualrechten und gemeinschaftlichen Interessen.

Da kann dann das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit mehr Gewicht haben als das Recht auf den ausgeübten Gewerbebetrieb. Aber das wollen vor allem Impfgegner nicht einsehen. Für sie sind Grundrechte eine Einbahnstraße.

Nun ja, ich würde mich selbst jetzt nicht als Impfgegner bezeichnen, bin ja schließlich schon durchgeimpft, aber trotzdem vermisse ich in vielen Fällen doch eine realistische Risikoabschätzung seitens der politischen Entscheidungsträger.

Wenn von dieser Gruppe nur noch eine sehr geringe Gefahr ausgeht, dann sind Einschränkungen schwieriger bis gar nicht mehr begründbar.

Am Ende der Krise ist die Sache klar, dann müssen eh alle aberkannten Grundrechte so schnell wie möglich zurückgegeben werden. Aber gut, so lange Lauterbach absolute Sicherheit gegen neue Verläufe verlangt, wird das wohl die nächsten Jahre nichts (siehe heute bei Illner).

Ich finde Lauterbach deutlich wertvoller als ein Jens Spahn, der völlig blauäugig in die zweite Welle gerauscht ist. Ich habe lieber einen Mahner, der fachinhaltlich versteht, was Sache ist, als einen wie Spahn, der im September 2020 geglaubt hat, dass die Pandemie zu Ende sei.

Gut, dass Spahn fachlich mit Lauterbach nicht mithalten kann, sollte wohl jedem klar sein. Aber letztlich ist Politik mehr als nur aus fachlicher Sicht die maximale Sicherheit zu fordern.
Freiheit und Sicherheit korrelieren in hohem Maße, das Eine zählt ohne das Andere gar nichts. Jetzt würde ich Spahn auch nicht als herausragend liberalen Politiker bezeichnen, aber seine Aufgabe, wissenschaftliche Erkenntnisse in brauchbare Poltik umzusetzen, ist vielleicht auch nicht die leichteste.
Trotzdem stimme ich dir zu, der Typ ist eine klassische Fehlbsetzung.

SGG
Klopfer


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