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Putin verkündet Teilmobilmachung (Politik)

Will Kane, Saarbrücken, Mittwoch, 21.09.2022, 16:30 (vor 583 Tagen) @ Scherben

Ich vermute mal so hat sich 1962 angefühlt, Cuban Missile Crisis.


Das glaube ich nicht. Hier wird ja schlicht geblufft.


Das hoffen wir alle, das Putin nur blufft. Es gibt gute Argumente die dafür sprechen aber wissen tuen wir das nicht.


Aber deswegen fühlt es sich doch nicht identisch zu einer historischen Situation an, die ganz anders gelagert und viel ernster war.

1962 gab es noch keine nuklearen Gefechtsfeldwaffen bzw. sie spielten noch keine Rolle. Es ging um mit Atomsprengköpfen bestückte landgestützte Mittelstreckenraketen, mit denen das jeweilige Territorium der sich feindlich gegenüberstehenden Großmächte USA und UdSSR zu erreichen war und die eine deutlich geringere Vorwarnzeit hatten. Das ging nur von Territorien von Staaten aus, mit denen man im Bündnis bzw..in besonderer Beziehung stand (USA / Großbritannien, Italien, Türkei; UdSSR / Kuba).

Es standen sich also die beiden Großmächte direkt gegenüber und hatten auch etwas zu tauschen in der damaligen Situation. In der Tat drehten nicht nur die sowjetischen Schiffe ab und die UdSSR verzichtet auf eine Stationierung dieser Mittelstreckenraketen auf Kuba. Auch die USA zogen später quasi heimlich, still und leise ihre Mittelstreckenraketen aus dem NATO-Land Türkei ab.

Nukleare Gefechtsfeldwaffen sind jedoch etwas ganz anderes. Wer in den 70ern seinen Wehrdienst abgeleistet hat, dem wird die NATO-Strategie der ‚Flexible Response‘ noch etwas sagen, die aufgrund der deutlichen Überlegenheit des Warschauer Paktes auf dem möglichen Kriegsschauplatz Europa (= in der Hauptsache Deutschland) den Einsatz dieser Waffen (z.B. artilleriegestützt) auf dem Gefechtsfeld ohne große Gefährdung der eigenen Truppen vorsah. Es ging dabei um Entfernungen von vielleicht 20, eventuell 50 bis maximal 100 Km.
Dass auch die sowjetischen Truppen über solche Sprengköpfe/Waffen verfügte, versteht sich fast von selbst.

Russland dürfte nach wie vor, immer noch oder wieder über die wahrscheinlich größte Anzahl solcher Waffen verfügen. Man befindet sich (offiziell) nicht im Krieg mit den USA oder einem NATO-Staat. Die Hemmschwelle für den Einsatz solcher Waffen dürfte nach meiner Einschätzung umso stärker sinken, je mehr Russland in der Ukraine in die Defensive gedrängt wird oder gar die Aufgabe der beanspruchten Gebiete droht. Und die USA werden mAn nicht den Rubikon einer entsprechenden Antwort überschreiten.

Für Putin dürfte es auch um seine innenpolitische Position gehen. Muss er sich als Verlierer aus der Ukraine zurückziehen, dürften seine Tage gezählt sein. Im Gegensatz zu vielen anderen gehe ich nicht davon aus, dass er blufft.

Angst ist mir schon lange fremd, dafür habe ich zuviele prekäre Situationen in meinem bisherigen Leben durchgemacht. Aber ich weiß, wovor ich mich fürchten muss.


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