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Umfang der Mobilmachung in Russland größer als angekündigt? (Politik)

markus, Freitag, 23.09.2022, 11:25 (vor 553 Tagen) @ pappnase

Damit Russland wirklich militärisch besiegt werden kann, müsste der „Verschleiß“ nach meinem Verständnis viel höher sein als bisher.


Nichts gegen Milchmädchenrechnungen. Auch die können manchmal hilfreich sein. Aber deine Rechnung hier kann ich nicht nachvollziehen.
Nach meiner Vermutung wäre es für ein Kriegsende (sollte es je ein offizielles Ende geben) unerheblich, wie hoch die verbleibende Anzahl der Männer im wehrfähigen Alter ist.
Deutlicher wichtiger dürften andere Faktoren sein, hier mal ein paar Vorschläge:
- die Technik: Russland fährt jetzt schon altes Gerät auf und wird infolge der Sanktionen sicherlich nicht technisch aufrüsten bzw. beliebig lange komplexere Technik warten und nachrüsten können.
- die Innenpolitik: Wenn man den "Verschleiß" durchrechnet wie du, darf man nicht vergessen, dass viele der getöteten und verwundeten Soldaten eine Familie bzw ein engeres privates Umfeld haben. Schrecken des Krieges lassen sich auf der Couch vor dem Fernseher - insbesondere mit einem gehörigen Schuss Propaganda - deutlich besser ertragen als mit persönlichen Eindrücken. Ich schließe demzufolge bei den verwundeten Soldaten auch die mit ein, die zu einem späteren Zeitpunkt physisch wieder einsatzfähig sind. Auch wenn sich natürlich nicht jeder verwundete Soldat und jede betroffene Familie umstimmen lässt, so ist die Anzahl der Menschen aus dem privaten Umfeld doch ein ziemlicher Multiplikator. Selbst anteilig kommen da schon eine Menge Leute zusammen, was das Stimmungsbild früher oder später verschieben wird. Das muss sich nicht so äußern, dass man Positionen "des Westens" vertreten wird. Aber für einen Umschwung reicht bereits Kriegsmüdigkeit aus.
- die Organisation: Es wird für Russland nicht leichter einen Krieg zu führen, wenn die verfügbaren Kräfte im weiteren Verlauf immer unerfahrener werden.

Von daher, so unmenschlich das klingt:
Ich fürchte der schnellste Weg diesen Krieg zu stoppen führt über die Maximierung des Verschleißes an russischem Material und Mensch pro Zeit.

Danke für deinen ausführlichen Beitrag. Klar, das war natürlich nur eine Milchmädchenrechnung und bezieht sich allein auf das Personal. Aber was die anderen Punkte betrifft, wären das ja auch Probleme, die die Ukraine ebenfalls betreffen können.

Technik: Zwar liefert der Westen Waffen. Aber eher spärlich und bisher keine Panzer.
Innenpolitik: Kriegsmüde können auch die Ukrainer werden. Auch dort steht hinter jedem Toten eine Familie. Und im Vergleich zu Russland wären entsprechende Äußerungen erlaubt und Demos würden nicht brutal niedergeschlagen werden.
Organisation: Auch die Ukrainer werden mit weiteren Toten unerfahrener.


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