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Michail Kretschmer ganz tief im Rektum von Wladimir Putin (Politik)

Ulrich, Sonntag, 25.09.2022, 08:03 (vor 571 Tagen) @ Frankonius

Ich habe den Eindruck dass sich die Betrachtung von Russland sich in den alten Ländern extrem von den neuen Ländern unterscheidet. Als Wessi habe ich Russland immer mit Skepsis betrachtet.

Das ist definitiv so. Wir hatten dieses Thema hier ja schon mehrfach in Zusammenhang mit der AfD. In den neuen Bundesländern ist es definitiv so, dass die Anhänger der Partei in ihrer großen Mehrzahl Putin-freundlich eingestellt sind. Im Westen ist das Meinungsbild da hingegen deutlich gespaltener.

Es gab eine kurze positive Phase unter Gorbatschow und Jelzin. Aber Russland unter Putin ist mir genauso fremd und unangenehm wie unter Breschnew.

Auch Wladimir Putin hat wohl viele im Westen durch seinen Auftritt im Bundestag im Jahr 2001 getäuscht. Bereits damals ging er mit unglaublicher Brutalität gegen den Aufstand in Tschetschenien vor. Zwei Jahre vorher hatte es in Russland eine Reihe von Bombenanschlägen auf Wohnhäuser mit hunderten von Toten gegeben. Bereits zum Zeitpunkt der Rede ging man davon aus, dass das nicht das Werk von Tschetschenen, sondern von russischen Geheimdienstlern war. Aber trotzdem war vielen Putin sympathisch, "weil er so gut deutsch sprach".


Ich bin natürlich auch westlich sozialisiert worden, das fing mit dem Fernsehen der Kindheit an (Captain Kirk, Emma Peel, der Gendarm von St. Tropez, Bud Spencer Terence Hill) und setzt sich (auch aktuell) über Reisen fort (Italien, Spanien, Frankreich, USA usw.).
In der ehemaligen DDR hat man eben gelernt, dass der Westen bösen und dekadent ist und Russland das Brudervolk ist.

Das irrwitzige ist, dass man gleichzeitig hinter vorgehaltener Hand über die Russen her gezogen hat. Nach außen hatte die Rote Armee zudem "Narrenfreiheit". Wenn z.B. Soldaten betrunken Autounfälle gebaut haben, dann wurde das für die DDR-Öffentlichkeit unter den Tisch gekehrt, selbst wenn es Todesopfer gegeben hatte. Und das war allgemein bekannt. Auch mit Straftaten, selbst wenn sie schwerster Natur waren, ging man ähnlich um. Mitglieder eines "Brudervolks" machen so etwas nicht, also nach außen "Schwamm drüber". Nach innen regelte das die sowjetische Militärjustiz.

Bei Älteren kann ich das ja nachvollziehen das man in dem Denken verhaftet ist, aber Kretschmer ist Jahrgang 1975, war also beim Fall der Mauer 14 Jahre alt. Da sollte man doch die Indoktrination abstreifen können.

Kretschmer strahlt häufig eine gewisse Naivität aus, die aber gelegentlich in Dummheit umschlägt. Im Grunde ist der Mann in seiner Position als Ministerpräsident überfordert.

Allerdings gibt es Putin-Fans nicht nur im Osten. Es gibt z.B. mit dem baden-württembergischen Trigema-Chef ein durchaus erschreckendes Interview: Wolfgang Grupp: „20 Jahre mit Herrn Putin befreundet und jetzt plötzlich Todfeind - das gibt es nicht“ (echo 24). Zitat: "Ich behaupte, dass der Amerikaner im Hintergrund alles steuert, damit er alleine eine Weltmacht bleibt. Man kann lesen, dass schon während der Regierungszeit von Bush Junior Vereinbarungen mit Putin nicht eingehalten wurden. Die einzigen Gewinner an diesem Krieg sind die Amerikaner!". Grupp hat auch in der Vergangenheit einige befremdliche Aussagen getätigt, an die knüpft er jetzt an. Er selbst sieht sich wohl als "starken Mann" innerhalb der deutschen Wirtschaft, deshalb sympathisiert er eventuell mit dem "starken Mann" Russlands?


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