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BVB-Stellungnahmen zu Fällen sexuellen Missbrauchs – aktueller Stand (BVB)

Kutte92-, Münster, Freitag, 10.10.2025, 08:10 (vor 56 Tagen) @ brummbaer

Es löst in der Tat ein sehr beklemendes Gefühl bei einem aus. Wir hatten bei uns in der Region auch einen sehr erfolgreichen Jugendtrainer, der hat um das Jahr 2003/2004 eine A-Jugendmannschaft trainiert und hat als Motivation den Spielern Küsschen & Co. verteilt. Er war wohl auch unter der Dusche z.T. mit dabei. Ich habe zu der Zeit in einer B-Jugend gespielt und unser Trainer hat einen Sohn, der ist ein Jahr älter als ich. Der Sohn ist aufgrund der besseren sportlichen Perspektive zu dem Verein gewechselt wo dieser Trainer tätig war. Dann kam das alles auf den Tisch mit diesen merkwürdigen Verhaltensweisen und der Sohn ist wieder zurück gewechselt, der erfolgreiche Jugendtrainer blieb da aber weiter im Amt. Unsere Trainer und jene von anderen Vereinen haben sich nur an den Kopf gefasst.

Gemeinsames Duschen ist aber meines Erachtens - wenn es nur darum geht - erstmal völlig unverdächtig.
(In dem Fall mag das anders gewesen sein.)

Das ist aber mE ein interessanter Punkt in der gesellschaftlichen Entwicklung:
Bei mir (Jahrgang 88) war es der absolute Standard, dass es große Sammelumkleiden mitsamt Sammelduschen auf den Sportanlagen gab (wenn man Glück hatte, sogar mit warmem Wasser). Diese wurden dann selbstverständlich gemeinschaftlich von Mannschaftskameraden genutzt und wenn sich der Trainer vorher 2 Stunden nassregenen lässt, hat der sich natürlich auch dort geduscht. Für mich völlig unverdächtig und normal.
Vielmehr waren Kabinen- und Duschpartys oft das Highlight nach einem gewonnen Spiel.

Heute höre ich hingegen, dass Sammelduschen hintereinander oder nur in Badekleidung genutzt werden, moderne Trainingsgelände mit Einzelduschen ausgestattet werden oder Jugendliche (zum Teil auch Erwachsene) sich nach dem Sport ungeduscht in ihre Alltagskleidung werfen.
Mal jenseits meines eigenen Hygiene-Empfindens kann, soll und darf das ja jeder machen, wie er will.
Aber das zeigt meines Erachtens schon eine krasse Schieflage und mE auch Fehlentwicklung: Die Generation Porno, die spätestens ab dem zwölften Lebensjahr mit allen Varianten der Hardcore-Industrie auf dem Schulhof und im Klassenchat dazu genötigt wird, sich zum Teil wirklichen absoluten Schund anzusehen, ist teilweise völlig schamüberzogen, wenn es um die eigene Naktheit geht.
Vllt. ist das aber auch kein Widerspruch, sondern gerade die Folge dessen, aber für mich ist die Sexualisierung von Naktheit völlig schräg.

Ich sehe das ähnlich. Es war bei uns früher absolut normal und völlig selbstverständlich, dass man nach dem Training zusammen geduscht hat - und dass natürlich auch die Trainer die Gemeinschaftsduschen genutzt haben. Und ich bin auch der Meinung, dass so ein ganz normaler Umgang mit Nacktheit durchaus positiv für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist.
Ob die heutige Generation einfach verklemmter ist? Keine Ahnung.
Aber ich war neulich auch sehr irritiert, als die Kinder eines Kumpels abends vom Training nach Hause kamen mit dem Fahrrad - völlig verschwitzt und verdreckt. Ich hab dann gefragt, warum die nicht Duschen dort benutzen. Da wurde nur mit den Schultern gezuckt: "Keiner von uns duscht da."

Wenn ich heute irgendwo in einem Spa in der Umkleide bin oder im Vabali in Berlin rumlaufe, dann sehe ich auch nackte Leute und das ist ja auch alles kein Problem.

Aber dass es damals natürlich keine Handys gab und kein Internet, ist natürlich ein valider Punkt.
Wenn ich heute so darüber nachdenke, was wir so getrieben haben, nicht nur beim Fußball, sondern generell auch auf Parties, dann bin ich auch heilfroh, dass da keiner gefilmt hat... ;)

Und dennoch finde ich viele Maßnahmen heute in diesem Hinblick übertrieben. Wenn meine Nichten und Neffen irgendwelche Aufführungen haben in der Kita oder der Grundschule, dann dürfen die eigenen Eltern (!) dabei nicht mal ein Foto machen. Wenn da einer ein Handy zückt, ist gleich die Hölle los.

Es ist ja schlimm genug, dass man nicht mal mehr ein völlig unverfängliches Strandfoto von seinem Kind bei Facebook posten sollte (leider wohl zu Recht), aber irgendwie ist da was in Schieflage geraten.

Wie hier aber jemand bereits schrieb: All das hat mit dem eigentlichen Ausgangsthema wenig bis nichts zu tun.


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