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Ukrainische Gegenoffensive & Dammbruch am Dnjepr (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Dienstag, 06.06.2023, 20:46 (vor 930 Tagen) @ Gargamel09

Die Storyline des Westens geht ja wie folgt: Putin der neue Hitler, die Ukrainer die Armee der Engel, die nicht nur sich selbst, sondern ganz Europa vor den Russen rettet und die Werte des freien Westens verteidigt. Daher müssen wir so viel Kriegsmaterial wie möglich liefern. '
Wie hätte diese Storyline eigentlich ausgesehen, wenn Trump (oder ein anderer Vogel) im Weißen Haus säße und gesagt hätte "Nicht unser Krieg, wir machen da gar nichts". Hätte Berlin genauso gehandelt, wie in den vergangenen 468 Tagen?
Und warum hat in Berlin und Brüssel keine Menschenseele (bis auf Martin Sonneborn) auch nur ein paar tröstende Worte verloren, als Armenien 2020 von Aserbaidschan angegriffen wurde (was im Vergleich zur Ukraine eine relativ sattelfeste Demokratie ist)?
Hands down: Am Ende geht es bei der Intensität des Engagements primär darum, die geopolitisch wichtige Ukraine nicht kampflos aufzugeben und den Russen in einen möglichst langen Abnutzungskrieg zu verwickeln. Das freut das Weiße Haus, kann man so doch den Russen schwächen, den Einfluss in Europa hochhalten und sich der primären Aufgaben kümmern: Der Volksrepublik China.

Klar ist aber auch, Russland hat den größten, aggressiven Krieg in Europa vom Zaun gebrochen, seit 1945.


Ein Erklärungsansatz könnte sein, dass von Aserbaidchan keine Gefahr für andere Länder ausgeht, Russland hat in den letzten 20 Jahren bereits Georgien 2008 angegriffen, hat dort Gebiete unter ihrer Kontrolle, genauso wie sie Einflusssphären in Moldawien hat + 2014 die (Ost)Ukraine. Wenn Russland die Ukraine besiegt, sind andere Länder ebenfalls dran, wenn sich AZE und ARM bekriegen, bleibt es dabei, das ist ein schwelender Konflikt seit Jahrzehnten.
Der Westen hat einen Fehler gemacht, Russland immer wieder verziehen und nicht hart genug reagiert, mit der Folge, dass Putin sich dachte, wenn 2008 ohne Konsequenzen bliebt und 2014 ebenfalls, warum sollte der Westen jetzt härtere Konsequenzen ziehen...

Sonneborn ist auch so eine Sache für sich, der ist in den letzten Jahren etwas abgedriftet.

Das stimmt. Zudem ist der Angriff von Aserbaidschan ja im Grunde legitimiert, um nicht zu sagen mehr oder weniger mit von der Türkei ausgeführt worden. Ein schwieriger innerer NATO-Konflikt, den man zwecks Geopolitik dann doch lieber aus dem Weg geht.

Aber bedeutet, dass Thema mit den "Werten" ist schon mal nur wichtig, wenn wir irgendwie doch selbst potenziell bedroht sind. ;-)


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