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Ukrainische Gegenoffensive & Dammbruch am Dnjepr (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 07.06.2023, 14:30 (vor 930 Tagen) @ majae
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 07.06.2023, 14:43

Das ist denkbar. Würde aber nur Sinn ergeben, wenn die Gegenoffensive wirklich richtig Fahrt aufnimmt und die russischen Geheimdienste das auch so sehen. In genau dieser Gegend gab es in der vergangenen Woche allerdings aber eher russische Vorteile (Rückeroberungen nach ukrainischen Vorstößen).
Theorie: Der Westen wird zunehmend und offensichtlich ungeduldig was die Gegenoffensive angeht. Das bisher überschwemmte Gebiet ist primär russisch besetzt (wenn ich das richtig sehe). Jetzt ist erst einmal der Aspekt "Wir kommen nicht voran, da Gebiet überschwemmt" in der Welt. Man hätte einen plausiblen Grund für eine verschleppte Großoffensive und parallel sind russische Verteidigungslinien abgesoffen. Klar, ist weit hergeholt und man müsste ein Arschloch sein. Aber in einem Krieg ist oft vieles nicht so, wie es scheint. Ich habe wirklich keine Ahnung, was da passiert ist, ich will nur aufzeigen, es gibt immer mehrere denkbare Szenarien, abhängig von einer Skrupellosigkeit auf beiden Kriegsparteien. Man nimmt hier immer sehr schnell eine Position ein, als wäre man selbst dabei gewesen. Ist halt schade, weil unnötig.


Entschuldigung wenn ich das mal so sage, aber das ist schon ganz schöne Hirnakrobatik. Die Sprengung des Staudamms verkürzt für die nächsten Monate die Front, das spielt Russland in die Karten und erschwert der Ukraine die Gegenoffensive. Die "abgesoffenen Verteidigungslinien" helfen Russland, weil es dort erstmal nichts zu verteidigen gibt und die bisher dort stationierten Einheiten an der restlichen Front aushelfen können.
Du sagst es doch selbst, die Ukraine steht enorm unter Druck Erfolge vorzuweisen, da legt man sich doch nicht selber Steine in den Weg nur im Nachhinein auf diese Steine zeigen zu können.

Und zur Frage von oben, welche Handschrift man herauslesen kann: das systematische Begehen von Kriegsverbrechen und Angriffe auf zivile Ziele hab ich bisher eigentlich nur von Russland mitbekommen. Durch die Sprengung ist die Trinkwasserversorgung von 400.000 Menschen weggefallen und Hunderttausende Hektar agrarwissenschaftlich genutztes Land droht zu vertrocknen.

Hier auf die Idee zu kommen, dass das die Ukraine war, kann man auch nur, wenn man das unbedingt möchte.

Ich mache dir da keinen Vorwurf, aber dein Text zeugt von wenig militärischem Sachverstand (ist aber in Deutschland auch sehr schwach ausgeprägt durch das Aussetzen der Wehrpflicht).

- "Nichts zu verteidigen". Woher hast du diese Annahme? Genau in der Region hat sich der Russe extrem gut eingenistet und massive Verteidiungsanlagen aufgebaut. Gerade in den letzten Tagen sind dort ukrainische Vorstöße äußerst unerfolgreich gewesen

- Die größten Teile der Überschwemmungen sind (das haben Simulationen gestern schon gezeigt) auf russisch besetzten, militärisch enorm gut ausgebautem Raum, genau dort steht zudem besonders viel russisches Gerät

- Sollte hier der UA, spielte man das mal in der Theorie durch, ein Überraschungseffekt gelungen sein und die Russen unvorbereitet treffen, würde dabei eine stattliche Anzahl an Kampfverbänden möglicherweise auch selbst absaufen

- Kriegsverbrechen: In jedem Krieg hat sich im Nachgang herausgestellt, dass auf beiden Seiten Sauerein gelaufen sind, auch im größeren Stile. Wenn man auf einen der letzten Kriege schauen will, muss man nur das Stichwort "Fallujah" nennen, wo sich das USMC ausgetobt hat

- Es ist jetzt schon klar, dass die Krim in 2-3 Wochen in ein massives Trinkwasserproblem laufen wird, dem Teil der Ukraine, der maximal von Russland dominiert wird (die Krim lebt vom Kachowka-Staudamm)


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