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Ukrainische Gegenoffensive & Dammbruch am Dnjepr (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 07.06.2023, 18:47 (vor 930 Tagen) @ majae
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 07.06.2023, 18:50

- "Nichts zu verteidigen". Woher hast du diese Annahme? Genau in der Region hat sich der Russe extrem gut eingenistet und massive Verteidiungsanlagen aufgebaut. Gerade in den letzten Tagen sind dort ukrainische Vorstöße äußerst unerfolgreich gewesen


Und für die nächsten Wochen/Monate (ich kann das nicht einschätzen, was ich gelesen habe, klang aber eher nach einigen Monaten) kann es dort gar keine ukrainischen Vorstöße mehr geben. Auch wenn Russland sich dort gut eingebuddelt hat, sind immer noch Soldaten und Waffen dafür nötig, beides knappe Güter.

Das stimmt, der Vorteil lag militärisch hier aber klar auf russischer Seite. Aufgrund der Befestigung (grundsätzlich weniger Manpower notwendig), der Verteidigerposition und des für ein Vorgehen sehr ungemütlichen Geländes.

- Sollte hier der UA, spielte man das mal in der Theorie durch, ein Überraschungseffekt gelungen sein und die Russen unvorbereitet treffen, würde dabei eine stattliche Anzahl an Kampfverbänden möglicherweise auch selbst absaufen


Ob die Kampfverbände dort gebunden sind, weil die Ukrainer jederzeit angreifen könnten, oder abgesoffen sind und dafür hat sich die Front entsprechend verkürzt, macht für die Ukraine erstmal Netto keinen Unterschied. Außer halt, dass sie sich selbst der Möglichkeit berauben, südlich das Staudamms anzugreifen. Nachteil für Ukraine, weil deren Großoffensive etwas berechenbarer wird.

Das kommt drauf an. Selbst wenn da nur ein paar Tausend Russen im Einsatz waren und entsprechendes Gerät. Das ist, wenn es ein echter Überraschungseffekt wäre, dann nirgends mehr einsetzbar, da ins Gras gebissen (unschön ausgedrückt).

- Kriegsverbrechen: In jedem Krieg hat sich im Nachgang herausgestellt, dass auf beiden Seiten Sauerein gelaufen sind, auch im größeren Stile. Wenn man auf einen der letzten Kriege schauen will, muss man nur das Stichwort "Fallujah" nennen, wo sich das USMC ausgetobt hat


Ich schrieb aus gutem Grund was von "systematisch". Russland bombardiert seit 15 Monaten täglich zivile Infrastruktur nur um die Bevölkerung zu zermürben.

Wer da das größere Arschloch ist, ist ja klar. Die Situation bzgl. des Staudamms ist schwierig, tendenziell würde ich es auch den Russen zuschieben, wenn man mich um eine Aussage zwingen würde. Aber ich würde auch Kiew jederzeit Kollateralschäden zutrauen, sofern sie einem größeren Kriegsziel dienen und nicht völlig unvertretbar sind. Generell hört man, dass noch knapp 16k Einwohner in der betroffenen Region leben und die Evakuierungen seitens der Ukraine unverzüglich und in außerordentlicher Professionalität durchgeführt worden sind (habe von einem Oberst bei T-Online ein Video gesehen, der sagte, von dieser Professionalität war Deutschland bei der Evakuierung im Ahrtal weit entfernt).

- Es ist jetzt schon klar, dass die Krim in 2-3 Wochen in ein massives Trinkwasserproblem laufen wird, dem Teil der Ukraine, der maximal von Russland dominiert wird (die Krim lebt vom Kachowka-Staudamm)


Das bezieht sich ja direkt auf den oberen Punkt. Was hätte die Ukraine davon, außer die Zivilbevölkerung unter Druck zu setzen und wie oft hat die Ukraine in den letzten 15 Monaten Aktionen mit diesem Ziel durchgeführt?

Vor der Annexion war die Krim bereits zu knapp 60-65% von Russen besiedelt. Vor der Annexion haben zusätzlich noch knapp 250k Krimtataren dort gelebt (hat ungefähr 10-15% der Bevölkerung ausgemacht), die größtenteils geflohen sind. Aktuell ist die Krim sicherlich noch mehr "russisch". Eine leidende Krim ist primär ein leidender Russe, der Wassermangel bringt zudem auch die militärischen Verbände und die Schwarzmeerflotte in Bedrängnis.


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