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Dazu Frontal: Es geht um tausende Jobs (Politik)

Sayael, Gütersloh, Donnerstag, 15.02.2024, 16:48 (vor 677 Tagen) @ DerInDerInderin

Miele hat in der Pandemie seine Umsatzzahlen deutlich erhöhen können. Die brechen jetzt wieder auf ein. Zudem hat man wohl ein Qualitätsproblem. Miele-Hausgeräte sind in der Regel um einiges teurer als die der Konkurrenz. In der Vergangenheit waren sie dafür aber in der Regel auch qualitativ hochwertiger als die Produkte anderer Hersteller. Das scheint sich wohl in letzter Zeit teilweise geändert zu haben.


Miele ist für mich das perfekte Beispiel, dass es eben nicht an der aktuellen Regierung liegen kann. Seit Jahren rumort es in dem Unternehmen. Ich kenne einige, die in und um Gütersloh dort gearbeitet haben. Natürlich sind aktuell viele Arbeitsplätze in der Produktion vom Wechsel nach Polen betroffen. Aber auch in den höheren Positionen oder anderen Abteilungen war das schon sehr lange spürbar. Einige, von denen ich auch welche kenne, haben dann mit der Zeit die Chance genutzt und sich etwas gesucht, was für sie persönlich zukunftssicherer ist. Und das zieht sich dann halt komplett durchs Unternehmen.

Dazu kommen dann Themen wie fehlende Digitalisierung. Das Beispiel einer Bekannten ist zwar auch schon 3-4 Jahre her, aber in einem HR-Bereich hat man gefühlt noch wie vor 20 Jahren oder älter gearbeitet. Der Wille den verpassten Wandel nachzuholen war zwar da, aber wenn man dann Fachkräfte sucht und denen dann Perspektiven aufzeigt, indem sie ihren eigentlichen Job erst in ein paar Jahren nachgehen können und sie davor quasi nur damit beschäftigt sind, irgendwelche Papierakten zu digitalisieren und Sachen komplett neu aufzubauen, dann kann man sich gut vorstellen, ob man die passenden Leute findet, die ihren aktuellen Job aufgeben, den Arbeitgeber wechseln und sich der ungewissen Herausforderung stellen. Und das wird so einige alteingesessene Unternehmen betreffen.

Das kommt aber auf den Bereich an.
Es hat ja seine Gründe, das bei Miele der geplante Neubau eines Bürotrakts erstmal komplett auf Eis gelegt wurde.
Zumindest haben sie erkannt, das Home Office weiterhin ein Teil der Arbeitswelt bleiben wird und haben es rechtzeitig vor dem Baustart gestoppt.

Miele ist irgendwie schwer zu packen was die Probleme angeht.
Ein gewisser Grad an Sättigung durch die Pandemie und weniger Scheine im Geldbeutel spielen sicherlich eine Rolle. Allerdings hat der Konzern es auch verpasst sich noch breiter aufzustellen, man hätte vorher ein paar Reihen günstigerer Modelle anbieten können um zumindest Ansatzweise ein zweites Standbein zu haben und natürlich noch in andere Bereiche vorstoßen können.

Vor kurzem stand ich vor der Wahl bei einer neuen Abzugshaube. Bei Bosch, Siemens, Neff etc. lagen die Preise von 300-900€. Bei Miele gingen die meisten Modelle erst ab 900€ los.

Es ist natürlich auch die Frage sie mit ihrem Image umgehen wollen. Auch wenn Miele wirklich lange dafür stand, das sie Geräte bieten die eine lange Lebenszeit mit sich bringen, hat sich der Markt doch auch einfach etwas gewandelt. Ich bin jetzt persönlich auch nicht der große Freund davon sich alle 3-4 Jahre neue Geräte zu holen, aber diese Qualitätsansprüche werden für Miele auch einfach schwieriger, weil es eben nicht mehr einfach nur eine Waschmaschiene ist, sondern dort steckt deutlich mehr Elektronik hinter und Software, welche halt ordentlich kostet und fehleranfälliger ist.
Wenn man dann Gefahr läuft dieses Image nicht mehr halten zu können, dann kann es halt schnell dazu führen das sich Menschen von der Marke abwenden.


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