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Also um 0,029 Prozent! Wenn das keine Schlagzeile ist (Politik)

markus, Freitag, 16.02.2024, 07:37 (vor 676 Tagen) @ Habakuk

Das ist ja auch der Grund für die mickrigen Löhne. Leider ist es in der gesamten Wirtschaft so. Entweder bestimmt der Markt das Lohnniveau (und das ist dann halt niedrig, wenn man nicht gerade ITler ist), oder aber man organisiert sich und baut Druck auf. Von alleine wird nichts passieren.


Da machst du es dir aber etwas einfach. Die niedrigen Löhne in der Pflege haben mehrere Gründe. Unter anderem gibt es historische Ursachen. Lange Zeit wurde die Pflege durch Nonnen und Diakonissen bewerkstelligt. Dann übernahmen "weltliche Schwestern" zunehmend die Patientenversorgung, überwiegend aber weiterhin Frauen. Noch in den 1980er Jahren waren männliche Pflegekräfte häufig Arbeitnehmer aus anderen Bereichen, die nach den 50. Lebensjahr arbeitslos geworden waren und dringend "irgendeinen Job" brauchten.

Außerdem werden fast alle Tätigkeiten im sozialen Bereich durchweg schlechter bezahlt als in anderen Bereichen der Arbeitswelt. Dazu kommt, dass der medizinische Sektor chronisch unterfinanziert ist, was nicht zuletzt daran liegt, dass viele Gelder der Versichten in Kanälen versickern, die mit der Leistungserbringung am Patienten nichts zu tun haben.

Aber derartige Entwicklungen im Lohnniveau können doch nur zustande kommen, wenn man den Markt über Jahrzehnte regeln lässt. Dafür gibt es doch extra die Gewerkschaften, die die Marktmechanismen ein stückweit aushebeln und auch dann für gute Arbeitsbedingungen sorgen können, wenn der Markt das eigentlich gar nicht fordert. Und dann würden doch auch die Beiträge zur Pflegeversicherung steigen. Die Finanzierung ist doch das letzte über das man sich Gedanken machen sollte.

Das Problem im sozialen Bereich und bei den Dienstleistungen ist ganz simpel: Es gibt dort seit Jahrzehnten keine ausreichende Organisation unter den Beschäftigten. Die gab und gibt es aber weiterhin in der Industrie. Und dann ist es über mehrere Jahrzehnte halt ein enormer Unterschied, ob die Lohnerhöhung nur 1-2% pro Jahr betragen oder 3-5%.


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