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Die Therapie der verängstigten wird noch eine schwere Aufgabe (Corona)

markus, Sonntag, 06.02.2022, 13:28 (vor 813 Tagen) @ Guido

Mir geht es gut, aber ich kann das leider nicht für alle Menschen sagen mit denen ich viele Gespräche geführt haben. Oft hört man von Angst, von Sorge usw. Viele erscheinen jetzt schon übermannt von dem Gedanken wieder soziale Interaktion mit fremden zu haben, zur Arbeit zu gehen oder die normalsten Dinge zu tun.


Sehe ich ähnlich wie du. Wobei das von dir beschriebene nur die Spitze des Eisbergs ist. Es ist ja nun mal so, dass viele Menschen seit zwei Jahre nicht mehr im Büro waren, typische Geburtstagsrunden bei vielen seit 2 Jahren auf Eis liegen, der Sport- oder Kulturverein seit 2 Jahren nicht mehr besucht wurde usw. Auch wenn es gegangen wäre, ist es halt trotzdem nicht passiert bei vielen. Manchmal braucht man dann diese eine Person, die den Anfang macht und wenn diese das nicht macht oder niemand da ist, dann dauert es halt noch länger. Natürlich verändert das die Menschen.
Und es ist auch eine Frage des Alters. Mit 16 plötzlich in der Pandemie zu sein, beschert dir ein Abi ohne Oberstufenparty. Andere sehen erst im 4. oder 5. Semester den Hörsaal der Uni von innen. Andere haben einen lieben Menschen zu Beginn der Pandemie durch Tod verloren und haben nie die Möglichkeiten gehabt ihr Leben wieder richtig zu ordnen.

Das sind jetzt immerhin Formulierungen ohne Häme. Bei deinem Vorredner klingt das so, als wollten all jene, die noch immer eingeschränkt sind, gar nicht mehr zurück wollen. Es gibt eine kleine Gruppe an Menschen, die sind seit zwei Jahren massiv eingeschränkt. Nehmen wir nur mal die Reisebüros, deren Mitarbeiter seit zwei Jahren in Kurzarbeit sind. Oder weiter unten die Musiker, die seit zwei Jahren keine Aufträge erhalten. Das sind Menschen, die diesen Status gerne so schnell wie möglich verlassen würden. Davon auszugehen, dass die da gar nicht mehr rauswollen, ist falsch. Und das ist bei weitem gravierender als Luxusprobleme wie Homeoffice oder eine ausgefallene Party. Homeoffice wird sich auch nach Corona etablieren. Aber nicht, weil Menschen plötzlich Angst vor der Kaffeemaschine im Büro haben, sondern weil das einfach die stressfreiere Variante ist.


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