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AfD gewinnt erste Landratswahl - und so reagiert die Sonneberger Junge Union (Politik)

micha87, bei Berlin, Dienstag, 27.06.2023, 04:02 (vor 910 Tagen) @ Eibaueristmeinfreund

Die Probleme sind mancherorts eben weiterhin da und die Angst vor dem Fremden sehr präsent.

Bei der Wahl in LOS war/ist ein riesen Problem, dass die SPD es geschafft hat einen fragwürdigen Landrat mit Frank Steffen aufzustellen, der sich/Freunde durch Immobiliengeschäfte selbst bereichert hat. Dann schaut man sich die Preisentwicklungen durch Tesla an, die in dem Landkreis gebaut haben, und die haben bislang auch keinen großen Fortschritt bewirken können für die Leute die dort arbeiten. Derlei Hoffnungen waren/sind natürlich auch sehr naiv, aber breit formuliert worden.

Hinzu kommen die Probleme selbst in den diversen Gebieten, da gibt es beidseitig zu viele Personen die sich gar nicht mehr trauen aufeinander zuzugehen. Die einen sind an den Stadtrand/Ortsrand gedrängt um von dort neu zu starten und andere hängen bloß am Markt ab, weil ihnen die Perspektive fehlt.

Die Familien die seit Jahrzehnten dort wohnen haben wenig bis keinen Kontakt mit Personen die dorthin geflüchtet sind. Da sind die sprachlichen Barrieren, viele sprechen bloß deutsch und die jüngere Generation die höhere Schulabschlüsse haben sind abgewandert in die Großstädte und andernorts. Dann kommen noch kulturelle Unterschiede hinzu und die sehen halt auch anders aus usw.. Xenophobie ist kein exklusiv regionales Problem, vielmehr werden jene Vorbehalte eben über andere Kanäle/die nächste Generation tradiert.

Die AfD schneidet seit Jahren bei den Wahlen dort gut ab und viele die sich vorher bei der PDS gesehen haben, werden eben von einer Partei abgeholt die einfache Antwort auf komplexe Fragen haben.

Natürlich hilft es wenig, wenn viele nachdem Abi sofort weg sind, aber die Perspektiven dort sind auch nicht verlockend. Ich bin regelmäßig da und das auch sehr gerne. Da wird dann auch gefragt, weshalb man den nicht zurück kommt usw., aber die Jobperspektive ist nicht da und dann lohnt sich so ein Schritt eben nicht. Hinzu kommen die weiten Wege zu Ärzten usw., für Spezialisten musst du ggf. eh nach Berlin.

Auch andere angrenzende Städte wie Frankfurt/O. bieten wenig Perspektive. Wenn man dorthin in Viertel wie Neuberesinchen fährt da glaubt man die Zeit ist stillgeblieben seit Anfang der '90er. Die Einkaufspassage ist heruntergekommen und steht leer, ohne den Lebensmittelmarkt als Ankermieter wäre auch das leer. Wer dort aufwächst hat eine schweren Stand und nicht ohne Grund sind viele von dort weggezogen. In Eisenhüttenstadt zeigt sich ein ähnliches Bild, wo große Industrien (Stahl) eben zu tun haben zu überleben. Inzwischen ist das Stahlwerk auch in französischen Händen, ansonsten wäre man so Pleite wie die Solarindustrie in Frankfurt/O. z.B.. Der Landkreis ist flächenmäßig Recht groß und attraktiv vor allem für viele die dort Urlaub machen wollen, oder eben günstiger im Speckgürtel leben wollen. Da hängt es aber auch davon ab ob in dem Ort eine Zuganbindung existiert.

Das sind in Summe viele Herausforderungen und das erlebst du auch in anderen ostdeutschen Stâdten/Orten. Wie das gelöst werden kann ist Aufgabe jener die dort in der Verantwortung stehen und das kann aber auch allein die Politik nicht alles lösen. Der Strukturwandel im Osten ist in den Großstädten wie Leipzig, Dresden & Co. voran geschritten, verloren gegangen sind eben Landkreise/Kleinstädte/Orte mit wenig bis keiner Perspektive.


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