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Alter, mir rechts (Politik)

bobschulz, MS, Donnerstag, 29.06.2023, 11:29 (vor 907 Tagen) @ CLM

Ja, ich finde diese Ergebnisse auch erschreckend. Ja, vor allem in den östlichen Ländern gibt es massive Probleme diesbezüglich. Und ja, auch ich bin erschüttert, was aus vielen Menschen in meiner Heimat geworden ist.

ABER: Mit einer solchen Einstellung, alle über einen Kamm zu scheren, wird man noch mehr und noch mehr Menschen verlieren. Allein deine kurzen 3 Sätze und die damit einhergehende und mitschwingende Überheblichkeit vieler "Wessis" ist mindestens genauso problematisch und ja, da fühle ich mich als in Sachsen geborener und in Brandenburg (Randberlin) lebender Ostdeutscher auf den Schlips getreten. Und auch diese Einstellung kotzt mich nur noch an.

Ich sage gewiss nicht, dass man die Hohlköpfe ja nur verstehen müsse, auch ich bin der Meinung, dass viele wahrscheinlich für immer verloren sind. Und ich finde das erschreckend.

Aber das kann nicht der Weg sein. Mir fällt leider auch kein Patentrezept ein.

Das Problem scheint mir, dass bei manchen das Wesen der DDR verklärt wird.
Natürlich war nicht Alles Scheiße in der DDR, etwa Gleichberechtigung wurde doch viel eher umgesetzt als im Westen, was man an der Kinderbetreuungsmöglichkeit sehen konnte. Diesen beispielhaft positiven- aber sicher auch teuren Ansatz- hätte man im 'modernen Westen' viel schneller übernehmen sollen.
Leider war es keine Wiedervereinigung sondern eine sehr schnelle Überstülpung des BRD-Systems der (teilweise a-) sozialen Marktwirtschaft auf damit zu Anfang natürlich überforderte Menschen. Die Freiheit der Marktwirtschaft wurde doch von vielen westlichen Raubrittern ordentlich ausgenutzt und sicherlich war Kohls Versprechen der "blühenden Landschaften" mehr Wählerfang als realistische Einschätzung. Was aber- ohne Vorwurf!!!- den unerfahrenen Erstwählern (wenn man so will zumindest die erste mit tatsächlicher Wahlmögllichkeit!) nicht klar sein konnte.
MMn. hat auch diese enttäuschte Erwartung in den jetzt ja gar nicht mehr so neuen Ländern zu Systemablehnung geführt. Das Alte wird glorifiziert, das Neue abgelehnt, so scheint es mir. Es muss gelingen eine reflektierte Sicht auf beiden ja leider immer noch bestehenden Seiten (O/W) zu etablieren, die beide Systeme kritisch beleuchtet, ohne die Menschen die in diesen leb(T)en herabzuwürdigen. Und es müssen lösungsorientierte Ansätze her, die nicht an weiteren Ängsten arbeiten(-die nur zur Spaltung führen können!), sondern tatsächlich Lösungen anbieten. Und diese nachvollziehbar machen. Leider geht es mir wie Dir, es gibt keine einfache Lösung, aber Hoffnung sollte größer sein als Angst oder Verzweiflung, denn diese beiden sind der Nährboden der Extremen Parteien. Und diese bieten keine Lösungen an, sondern Probleme.


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