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AfD jetzt bei 22% bundesweit (Politik)

markus, Sonntag, 23.07.2023, 18:46 (vor 884 Tagen) @ Sascha

1. Keine Zinserhöhung der EZB kann die private Nachfrage so stark dämpfen, wie es die Inflation eh schon getan hat.

Wo ist denn die Nachfrage bereits stark gedämpft? Bei noch immer über 6% Inflation ist sie stand heute noch immer zu hoch.

Natürlich führt irgendwann auch die Inflation selbst zur Reduzierung der Nachfrageseite und damit wieder zu einer niedrigeren Inflation. Jedoch will man es soweit nicht kommen lassen, denn das kann einige Jahre dauern und das Preisniveau das du dann hast, wird dann bleiben und Basis für die dann angepeilten 2% pro Jahr sein.


2. Ein guter Teil der Inflation bestand schlicht und ergreifend aus hohen Energiepreisen. Da haben Kreditzinsen überhaupt keinen Einfluss auf das Nachfrageverhalten.

Das eine schließt das andere ja nicht aus. Beides wirkt im Idealfall dämpfend auf die Inflation.


3. Die Inflation sinkt zum einen schon aufgrund eines Sockeleffekts. Wenn ein Gut jetzt um 1 € teurer wird, ist die prozentuale Erhöhung in den allermeisten Fällen einfach geringer als es 1 € noch vor zwei Jahren gewesen wären.

Nur dass Preissteigerungen nicht in absoluten Beträgen und schon gar nicht in Euro Schritten funktioniert. Du vergisst den Zinseszinseffekt, der auch bei Preissteigerungen vorkommt. Nehmen wir mal einen Preis von 50 Euro und eine jährliche Inflationsrate von 2%, die ja ausdrücklich das Ziel ist. Dann sind es auch nur im ersten Jahr 1 Euro Preissteigerung. Im zweiten Jahr bereits 1,02 Euro, im dritten Jahr 1,04 Euro, im zehnten Jahr 1,22 Euro usw. usf.. Preissteigerungen sind zwangsläufig prozentual, ebenso ja auch die jährlichen Lohnerhöhungen.

Natürlich könnte man auch immer einen absoluten Betrag von 1 Euro draufschlagen, dann würde die prozentuale Inflationsrate mit der Zeit stetig kleiner werden und irgendwann deutlich unter 2% liegen. Dies wiederum führt dann dazu, dass die Zentralbanken die Zinsen senken werden, um die Rate wieder auf 2% zu erhöhen. Man kann es daher drehen und wenden wie man will. Die Schraube nach oben beinhaltet immer einen Zinseszins und ist nie linear. Deshalb ist es auch ein Irrglaube, dass die Wirtschaft nicht ewig wachsen kann. Schon allein weil eine Inflationsrate von 2% gewollt ist, geht die Spirale einschließlich Zinseszins nach oben. Das ist klar gewollt, nur soll es halbwegs moderat ablaufen und nicht etwa mit 7% pro Jahr.

4. Wie ich schon schrieb, sinken bei vielen Produkten die Einstandspreise wieder schon allein, weil sie keine knappen Güter mehr sind.

Wenn ich diese Faktoren zusammennehme und dann den relativ überschaubaren Rückgang der Inflation betrachte, sehe ich da einfach kaum einen Einfluss der Politik der Notenbanken.

Wir wissen doch überhaupt nicht, welchen Einfluss konkret die von dir genannten Punkte auf der einen Seite und die Zinsen auf der anderen Seite haben. Und es sagt auch niemand, dass die von dir genannten Punkte nicht ebenfalls einen Einfluss haben. Allerdings betreffen diese Punkte die Angebotskurve. Die EZB kümmert sich dagegen um die Nachfragekurve. Beide Kurven spielen zusammen und haben am Ende Einfluss auf den Preis.


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