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"Kriegst du nicht, Alter" (Politik)

Grigori, Ort, Freitag, 10.11.2023, 09:53 (vor 445 Tagen) @ burz

"Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem man sich nur noch bewegt, wenn es Geld dafür gibt". Robert Habeck

Gilt natürlich nicht für Reiche ;)

Nächstes Mal dann wieder den Hundeblick aufsetzen, wenn der neue Ungleichheitsbericht veröffentlicht wird.


Sobald Unternehmen oder Privilegierte augenscheinlich in irgendeiner Form profitieren, stehst du auf der Matte.

Yes!


Das Wort Abwägung ist dir anscheinend nicht bekannt. Mir liegen hier keine verlässlichen Analysen vor. Aber es wirkt für mich erstmal plausibel, dass energieintensive Industrie ohne wettbewerbsfähige Preise in Länder abwandert, in denen Energie günstiger zu haben ist. Spätestens in einigen Jahren, wenn diese Industrien auch mit grüner Energie betrieben werden können, wäre eine Abwanderung solcher Industrien in Länder mit einem anderen Energiemix umweltpolitisch nicht wünschenswert. Die gleiche Übung kann man für Arbeitsplätze, Steuergelder usw durchführen.

In diesem Sinne muss man solche Maßnahmen auf seine Auswirkungen analysieren und schauen, womit man dem Idealbild am Nächsten kommt.

Passt halt für ideologiegetriebene Leute wie dich nicht ins Bild...

Natürlich ist so etwas plausibel. Im Kapitalismus wird nur produziert, wenn der Kapitalist sich von der Produktion Profit versprechen kann. Das ist natürlich dann eher der Fall, wenn die gesamte Bevölkerung seinen Stompreis subventioniert. Und darüber würden sich wahrscheinlich vor allem exportorientierte Kapitalisten freuen.

Das ändert aber nun rein gar nichts daran, dass die Bevökerung den Minderleistern mal wieder ein paar Milliarden leistungsloses Einkommen schenken darf, weil Susanne Klatten sonst keine BMWs mehr bauen lassen will, so zumindest die Sorge.
Hierin wird dann auch deutlich (vielleicht auch für die angeblich so ideologiefreien Mitforenten), dass es das Privateigentum an Produktionsmitteln ist, das den Kapitalisten zu ihrem unerhörtem Reichtum verhilft: Produziert wird nur, wenn es am Ende Profit gibt und weil letztlich die Bevölkerung dadurch in Geiselhaft genommen ist, ist es wohl besser für alle, wenn wir Klatten, Schwarz, Albrecht und Konsorten ein bisschen unter die Arme greifen. (Dass diese Truppe ihr Vermögen in den letzten 5 Jahren quasi verdoppelt hat, vergessen wir mal ganz schnell. Corona und Krieg sind eben nicht für jeden schlecht.)

Im Übrigen sind die volkswirtschaftlichen Effekte aber dennoch diskutabel, weil die Bundesrepublik als ganzes natürlich viel mehr für Energieimporte aufwenden muss, als sonst (Stichwort: Russland ruinieren); unabhängig davon, wie diese Mehrkosten dann unter den einzelnen Sektoren aufgeteilt werden.
Hinzu kommt, dass das Geld für die Subventionen dann nicht für andere Dinge, die mglw. mittel-bis langfristig sinnvoller sind, ausgegeben werden kann. Und man kann auch genau gegenteilig argumentieren: wenn man die privaten Haushalte subventioniert, weil die Energiekosten gestiegen sind, haben diese mehr Geld für den privaten Konsum zur Verfügung, was zumindest den für den Binnenmarkt produzierenden Kapitalisten zu Gute kommen sollte.

Zum Abschluss noch eine Frage an meinen ideologiefreien Mitdiskutanten: Wenn Kapitalisten nur dort produzieren, wo es profitabel ist und du daraus eine Motivation für deren Subventionen ableitest, weil das angeblich besser für alle sei, musst du doch wenigstens folgendes einsehen (ganz ohne Ideologie): Das Privateigentum an Produktionsmitteln führt strukturell zu leistungslosem Einkommen und vergrößert die wirtschaftliche Ungleichheit. Oder nicht?


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