schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Tief in der Geschichte. (Politik)

Garum, Bornum am Harz, Samstag, 25.02.2023, 11:50 (vor 427 Tagen) @ Davja89

Ein Faktor der oft vergessen wurde bisher:

Selbst vor der Mauer war man im Osten Konservativer als im Westen.
Das Kaiserreich hatte um 1900 die breiteste Unterstützung in den Ostgebieten. Dennen die heute nicht mehr zu Deutschland gehören aber auch dennen die heute die "neuen" Bundesländer sind.
Auch unter Hitler war man dann im Osten sehr erfolgreich.
Also man hat im Osten schon fast 150+ Jahre eine konservativere Gesellschaft. Das ist ja auch erstmal nichts schlimmes.
Bayern ist tendenziell deutlich Konservativer als Hamburg oder SH. Das hat einfach regionale und Mentalitätsgründe.
Dann kamme die Probleme der Wende dazu. Wo viele Menschen das Vertrauen in die Parteien der Mitte verloren haben. Das ist dann der Unterschied zu Bayern.

Und ich denke ja aktuell kommt dort auch ein Ärger über den arroganten Mainstream/Wessi hinzu. Am laufenden Band musst du dir als Sachse oder Ossi anhören was das doch für kaputte Regionen sind und was für Menschen bitte so wählen.
Dann kommt irgendwann ein gewisser Trotz. Du machst Wahlentscheidungen ganz bewusst auch als Ansage an die anderen:" Wir lassen uns von euch nicht erpressen."

So würde ich auch die Deutschen Probleme bei Corona einordnen. Mit der Basta Politik der ersten 1,5 Jahre hat man den Wiederstand erst so richtig mobilisiert.
Wenn Leute sich gegängelt fühlen oder sie das Gefühl haben ihre Meinung wird bei seite gewischt, dann werden viele Radikal und Stur.

Das kennt doch jeder ein wenig aus dem Kleinen bei sich privat: Manchmal argumentiert man nicht mehr sachlich sondern hat das Gefühl jetzt geht es gegen mich als Person. Dann fängt man selber an unsachlich zu werden.

Privates Beispiel:

Wenn ich hier manchmal 20 oder 30 Kommentare lese von 3 bis 5 Usern die sich in einer gewissen Arroganz gegenseitig versichern das man ja " die Guten" repräsentiert und alle anderen Verächtlich machen, juckt es mich schwer dort mal etwas entgegen zusetzen. Auch wenn ich inhaltlich eventuell sogar der selben Meinung bin.
Einfach weil diese breitbeinig vertrettene Arroganz kaum zu ertragen ist. Meistens investiere ich meine Zeit dann lieber sinnvoller.

Aber das dürfte ein ähnlicher Reflex sein wie bei manchen im Osten. Umso öfter sich einer hinstellt und den doofen Ossis mal aus Berlin erklären will die der Hase läuft umso mehr wird man sich dort abgrenzen.

Es geht nicht um den "doofen" Ossi, was unterschlagen wird das mindestens 30% das System DDR gut fanden und darin gut leben konnten weil Sie Macht, Einfluss und Privilegien hatten. Das fiel für viel 1990 weg, das haben einige bis heute nicht überwunden.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233934 Einträge in 13687 Threads, 13784 registrierte Benutzer Forumszeit: 27.04.2024, 10:13
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln