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Die Ukraine hat sich wohl aus dem Osten Bachmuts zurückgezogen (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 09.03.2023, 11:18 (vor 386 Tagen) @ Garum

Auch an anderen Frontabschnitten macht Russland anscheinend begrenzte Fortschritte - erkauft wohl jeweils mit hohen Verlusten.

https://www.zeit.de/politik/ausland/karte-ukraine-krieg-russland-frontverlauf-truppenbewegungen

Artikel wird voraussichtlich morgen aktualisiert.

Die Frage ist, wie lange will bzw. kann die Ukraine das Zentrum und den Westen der Stadt noch halten? Man steht hier von drei Seiten unter Beschuss. Westlich der Stadt hat die Ukraine allerdings stark befestigte Stellungen errichtet, der weitere Weg nach Westen dürfte für Russland versperrt sein.


Angeblich wartet man noch auf die westlichen Waffen um di Offensive zu starten, deshalb versucht man wohl die Russen da so lange wie möglich zu beschäftigen. Allerdings mir enormen Verlusten auf beiden Seiten.
Mal sehen was die Tage so passiert.

Dass die Ukraine eine Offensive starten will, wird von dort durchaus lautstark verkündet. Mich verwundert das. Die Frage ist, wie viel nutzen der Ukraine ein paar Dutzend westlicher Kampf- und Schützenpanzer?

Im Tagesspiegel gab es gestern einen ausführlichen Artikel u.a. über die aktuelle Lage in Bachmut, leider mittlerweile hinter der Paywall. Putin hat angeblich die Anweisung ausgegeben, bis Ende März den kompletten Donbass zu erobern. Mittlerweile hat Russland laut dem Artikel 85 weitere Quadratkilometer erobert. Zum Vergleich: laut einem anderen Artikel von vor einigen Wochen hält die Ukraine noch etwa 10.000 Quadratkilometer des Donbass. Westliche Experten rätseln darüber, wieso Russland sich vor allem auf Angriffe auf schwer befestigte ukrainische Stellungen konzentriert, bei denen man ein Vielfaches an Soldaten und Material verliert wie die Ukraine. Und die offenen Auseinandersetzungen zwischen Prigoschin und der russischen Armee deuten darauf hin, dass Russland dabei seine Reserven bereits zu einem großen Teil aufgebraucht hat.

Laut dem Artikel hätte die Eroberung von Bachmut für Russland einen rein psychologischen Effekt. Strategisch würde es für Russland nichts bringen. Russland erschöpft seine Ressourcen in Bachmut. Man geht davon aus, dass Russland dort mindestens fünfmal so viele Soldaten verliert wie die Ukraine, eventuell sogar mehr. Der Tagesspiegel zitiert den französischen Militärhistoriker Cedric Mas mit den Worten "Wie im Sommer verstärkt sich die ukrainische Armee, während die russische erschöpft ist". Und Russland erschöpft sich nicht nur in Bachmut, sondern auch an anderen Frontabschnitten. Es gibt immer wieder Meldungen, nach denen die Ukrainer z.B. russische Panzerverbände in Minenfelder gelockt und dann vernichtet haben.

Russland versucht, an drei Orten der Front in die Offensive zu gelangen. Neben Bachmut sind das Kupjansk und Wuhledar. In Wuhledar kommt Russland seit Monaten praktisch nicht voran. Bei Kupjansk sieht es für Russland wohl etwas besser aus, allerdings sind die Gebietsgewinne dort sehr gering. Aber jeden Meter bezahlen die Russen mit hohen Verlusten. Experten schätzen, dass Russland mittlerweile pro Tag wieder bis zu tausend Soldaten verliert, die getötet oder schwerer verwundet werden. Der Tagesspiegel zitiert westliche Experten, nachdem die russische Offensive wohl bereits ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. Man verliert mittlerweile nicht nur schlecht ausgebildete Rekruten, wegen Personalmangel muss man auch Eliteeinheiten wie z.B. hochqualifizierte Luftlandetruppen nach vorne werfen, die ebenfalls hohe Verluste hinnehmen müssen. Russland scheinen erneut die Soldaten auszugehen.

Sollte die Ukraine Bachmut räumen, dann gäbe es zwei mögliche Vorstoßrichtungen für die Russische Arme. Entweder über die Schnellstraße T0504 westlich nach Kostjantyniwka oder nordwestlich über die M03 Richtung Slowjansk und Kramatorsk. Wenn überhaupt, dann hätte Russland wohl nur noch das Personal für eine der beiden Alternativen.

In den letzten Monaten haben die Ukrainer die Verteidigungslinien in beiden Richtungen massiv ausgebaut. Gerade die Verteidigungslinie vor Slowjansk gilt als die derzeit stärkste der Ukrainer. Bei Vorstößen dürften die Russen wohl jeweils erneut hohe Verluste hinnehmen. Zudem fehlen Russland mittlerweile mechanisierte Truppen, die man für größere Vorstöße abseits befestigter Städte benötigen würde. Insbesondere Wagner setzt ausschließlich Infanterie ein.


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