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„Vertrauen in Standort Deutschland ist erschüttert“ - ~1/3 der Firmen erwägt, Investitionen künftig eher in den USA oder Asien zu tätigen (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Dienstag, 14.11.2023, 22:56 (vor 307 Tagen) @ FourrierTrans

Wären sie gesund bräuchten sie nicht ständig Extrawürste.


Man kann über dieses Strompreispaket geteilter Meinung sein, aber der Standort Deutschland ist in jeder Hinsicht völlig unattraktiv geworden für die Industrie, egal ob gesund oder angeschlagen. Wertschöpfung findet auf der Welt weiterhin statt, auch in "High-Cost-Countries" wie in den USA oder China, in denen auch deutsche Firmen kräftig investieren, sowohl in Produktion als auch in R&D / Engineering. BASF und VW sind nur zwei Beispiele aus der ersten Reihe, die aktuell den Abschied vom Heimatstandort vorantreiben. Das Großkapital muss sich dafür nicht einmal mehr angreifen lassen, sie haben jetzt gute Argumente dafür, in Deutschland die Tore / Büros abzuschließen.


OK, selbst wenn ich mich der Meinung anschließen würde, dass der Standort Deutschland nicht mehr die Attraktivität besitzt wie "vorher". Gibt es außer Anekdoten handfeste Zahlen? Weil die Anzahl der Erwerbstätigkeiten in Deutschland steigt und die Anzahl der offenen Stellen ist weiterhin auf hohem Niveau. Ich kann Dir auf Anhieb mit entsprechenden CV 50 Stellen im IT-Bereich anbieten (und ich bin noch nicht mal Recruiter), die im 6-stelligen Bereich liegen. Das sind nur die, von denen ich bei meinen Kunden weiß, dass sie offen sind bzw. bei denen mir die Jobprofile ungefragt geschickt wurden.


Ja, die Kapitalabflüsse sind eindeutig.
"Nirgends war die Differenz aus Zu- und Abfluss an Investitionen 2022 höher als in der Bundesrepublik. Dagegen erlebt die US-Industrie einen Boom."

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/iw-studie-schleichende-investitionsflucht-standort-deutschland-in-gefahr/29225468.html

https://www1.wdr.de/nachrichten/impuls-deutsche-wirtschaft-in-der-krise-100.html

Man muss aber gar keinen Deep Dive in irgendwelchen Zahlen machen, im Grunde. Man weiß von den Strategien und Plänen von VW, Siemens, BASF usw.
Nur weil irgendwo x Stellen offen sind, heißt das nicht, dass das Balancing von zukünftig nicht mehr vorhanden Stellen das dann rausholt. HR stellt auch gerne mehr Stellen online, als sie in Germany besetzen wollen, sieht sexier aus auf der Homepage. Zumal Kapitalabflüsse ja auch erst in einigen Jahren "ihre Wirkung entfalten" und Akademikerjobs wie von dir genannt zumindest etwas weniger belastet sein werden. Um mal auf deine Anekdote einzugehen. Aber auch da wird man das dann deutlich spüren, wenn der Trend so bleibt. In Großunternehmen sieht man das schon zunehmend, da werden nämlich insbesondere IT'ler für den europäischen Markt schon in Rumänien oder Litauen aufgebaut.

Kleiner Nachtrag: Das Handelsblatt hat dazu auch heute noch einmal einen neuen Artikel gelaunched.

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/deindustrialisierung-vertrauen-in-standort-deutschland-ist-erschuettert/29472118.html

"Hohe Energiepreise, starke Regulierung, in der Heimat fühle er sich nicht mehr verstanden, sogar aus Deutschland vertrieben: „Wenn die Regierung uns hier nicht mehr will, dann soll sie es uns klar sagen.“

Alzchem ist dafür nun ein Beispiel von vielen. Laut einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte und des Industrieverbands BDI sehen 59 Prozent der Unternehmen Energiesicherheit und -kosten als wichtigsten Grund für Investitionen im Ausland. Jede dritte Firma plane oder erwäge, Teile der Wertschöpfung zu verlagern. 100 Unternehmen hat Deloitte befragt, der Großteil mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro – es geht also nicht nur um kleine und mittlere Unternehmen (KMU)."


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