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Mea Culpa (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 18.08.2024, 11:04 (vor 489 Tagen) @ Pfostentreffer
bearbeitet von FourrierTrans, Sonntag, 18.08.2024, 11:15

Die Autobahnen sind besser, auch die ohne Maut.
Aber es kostet eben auch ungefähr 100 € Maut wenn ich ab der Grenze bei Saarbrücken durch Frankreich bis ins spanische Baskenland fahren möchte.
Mir erscheinen auch die öffentlichen in den großen Städten etwas besser, aber hier im Vergleich zu Frankfurt (wo man eigentlich nicht meckern kann) ist der Unterschied minimal.


Die lokalen ÖPNVs sind auch nicht zwangsläufig das Problem. Ich sag mal so, die U-Bahn und die Busverbindungen in Dortmund sind auch sehr zuverlässig. Aber versuch mal 5 Tage pro Woche nach Düsseldorf mit den ÖPNVs zu fahren oder nach Essen. Geschweigedenn Fernverbindungen.
Der Unterschied ist da schon relativ eklatant. Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Austauschschüler via Gare du Nord in den Nordwesten transferiert wurde und dann einige Zeit lang Frankreich bereist hatte. Die Masse an (damals) roséfarbigen TGVs in den großen Bahnhöfen, die alle sehr pünktlich, sauber, leise und viele Regionen sehr variabel anfuhren. Ich bin nicht mehr oft genug in Frankreich, aber soweit ich weiß, ist das bis heute so. Das ist im Vergleich zum deutschen Bahnnetz Champions League gegen 3. Liga.


Da ist immer noch so, war die letzten Jahre öfter in Frankreich mit dem Zug unterwegs. War auch im Zug in Italien. Und Österreich. Und Belgien. Und der Schweiz. Und den Niederlanden. Auch in Portugal Zug gefahren, kein Problem, es gibt dort allerdings nicht so viele Züge bzw. gab es in Portugal vor einigen Jahren nicht, als wir dort per Zug unterwegs waren. Gleiches gilt für Israel, null Problem mit den Zügen.

Aber in Deutschland geht das natürlich nicht. Genau wie Tempolimit (nicht genug Schilder!) oder Vermögenssteuer für sehr Vermögende (in Deutschland unmöglich zu rechnen, in anderen Ländern nicht). Woran das wohl liegen könnte?

Bei der EM wurde das ja doch auch einigermaßen deutlich zurückgespiegelt von ausländischen Fans. Selbst die NYT berichtete. Was natürlich aber gleich wieder als Defätismus abgetan wurde von den hiesigen Herrschenden. Was, Sie reden Deutschland künstlisch schlecht!? Wehrkraftzersetzung! (Böser Humor beiseite jetzt. ;-P)

Aber im ernst. Wo du das oben beschreibst. Ich habe ähnliches in Osteuropa erlebt. Wenn ich dort mal beruflich unterwegs war in den letzten Jahren, habe ich wirklich selten warten müssen. Sei es in Rumänien, der Slowakei oder Polen.
Ich habe letztens, um auf das o.g. Beispiel zurückzukommen, am schönen Hbf in Dortmund gesessen. Ich wollte nach Hamburg und musste, Trommelwirbel, warten. Entweder ich nehme dann ein Buch zur Hand oder ich schaue mir irgendwo auf'm Tablet eine Doku an, manchmal eine Serie. Mir gefallen ARTE und ZDF Neo / History gut. Bei letzterem hatte ich dann eine Doku über den ehemaligen Osten Deutschlands gefunden und laufen lassen. Da wurden dann so "Geheimnisse des NS-Regmies" als ein Kapitel bearbeitet und es ging um einen verschollenen Gold-Zug aus Schlesien. Angeblich soll der noch heute in Polen irgendwo versteckt sein, gibt ganze Schatzsucher-Teams aus Polen, die danach suchen. Jedenfalls kam man da auf die Reichsbahn zu sprechen und wie robust zuverlässig die auch 1945 noch Menschen und Material durchs Land brachte, parallel zu Fliegerangriffen und zunehmend großen Mängeln an allem erdenklichen. Und ich saß, 2024, am Bahnhof im ultrareichen Deutschland und wartete, mal wieder, auf meine Bahn. Ich musste echt lachen.


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