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CDU/CSU rütteln an Kohleausstieg (Sonstiges)

Ulrich, Freitag, 31.05.2019, 11:15 (vor 2405 Tagen) @ TheNB

Sei es nun das, was man in Presse und Regierungsmaterial liest, oder Erfahrungen mit Freunden, die in diesen Bereichen gerade promovieren/arbeiten - das Ergebnis ist immer faszinierend und gleich.

Ob CO2-Steuer oder Kohleausstieg. Da wird hier oft schwadroniert, dass man dies ja aus vielen tollen Gründen gar nicht machen sollte oder umsetzen könne.

Das Doofe ist nur: Keiner der Wissenschaftler, sieht diese Probleme als unlösbar an. Selbst kurzfristig - auch deutlich kurzfristiger als 2038. Woher kommt eigentlich diese Diskrepanz?

Das Problem ist, man nimmt sehr viel Rücksicht auf die Lobby-Gruppen, die am lautesten sind.

Nehmen wir mal die Braunkohleindustrie. Dort gab es vor zwei Jahren noch etwa 20.000 Arbeitsplätze. Im Bereich der regenerativen Energien arbeiten mittlerweile deutlich mehr Menschen. Aber die Braunkohlewirtschaft ist trotzdem in der Lage, sowohl auf Gewerkschafts- als auch auf Unternehmensseite sehr viel Druck auf die Politik auszuüben. Gleichzeitig ist der Ausbau der Windenergie weitgehend zum Stehen gekommen, weil mittlerweile jeder Vogel und jede Fledermaus gehätschelt werden. Dass diese Tiere vor allem bedroht sind, weil ihnen die Lebensräume genommen werden, interessiert nicht.

Ich befürchte, die Braunkohle wird auch in den Wahlkämpfen in Ostdeutschland in diesem Sommer eine wesentliche Rolle spielen. Schon jetzt hört man gelegentlich Stimmen nach dem Motto "Entweder lasst Ihr uns weiter CO2 in die Atmosphäre blasen, oder wir wählen rechtsradikal!".

Vielfach ist auch vorauseilender Gehorsam im Spiel. Horst Seehofer beispielsweise hat die vor einigen Jahren geplanten HGÜ-Freileitungen quasi im Alleingang gestoppt, weil er meinte, sonst den Zorn der Bevölkerung spüren zu bekommen. Und auch den Ausbau der Windenergie in Bayern hat er bereits vor Jahren durch extrem scharfe Abstandsregeln zum Stillstand gebracht.

Ein weiteres Beispiel ist die Autoindustrie. Hier geht der Trend schon seit Jahren zu immer größeren, immer schwereren Fahrzeugen. Gleichzeitig wurden die Verbrauchs- und Abgaswerte mit legalen und illegalen Methoden geschönt. Und die Politik hat dabei tatenlos zugesehen. So hat man mindestens ein Jahrzehnt verloren.


Ich sage offen, dass ich gerade nicht die Muße habe, die wissenschaftlichen Arbeiten, die von diversen Instituten gesammelt wurden und sich mit ökonomischen, ökologische und sozialen Folgen beschäftigen, selbst auszuwerten. Ich verlasse mich da auf deren Arbeit. Ich finde aber auch keinen fundierten Widerspruch zu den erarbeiteten Thesen und habe auch keinen fundierten Zweifel an deren Glaubwürdigkeit.

Diese Wissenschaftler hatten bisher einfach keine Lobby. Die Kraftwerksbetreiber, Automobilproduzenten, etc. schon.

Ich befürchte es ist einfach der Zeitgeist, alles zu lassen wie es ist, da das eigene Bauchgefühl schon immer schöner war als die nackten Fakten.


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