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IPCC-Report was ich mich nur Frage (Sonstiges)

Ulrich, Mittwoch, 25.09.2019, 15:31 (vor 2288 Tagen) @ thospe

Zum anderen sehe ich da die durch Greta Thunberg ausgelöste Klimabewegung. Auf einmal fragt sich die nächste Generation, was wir ihnen und ihren Nachkommen eigentlich noch hinterlassen. Und die jetzige Erwachsenengeneration wird sich bewusst, dass sie auf Kosten ihrer Kinder lebt. So deutlich ausgesprochen wurde das vor Jahren noch nicht.


Also ich finde alles gut, nur traue ich dem Braten irgendwie noch nicht. Glaubst du, dass wir bereit sind zu entschleunigen? Wie Harald Lesch vorschlägt, die vier Tage Woche und an dem freien Tag ein Konsequentes Auto und Produktionsverbot? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies von der Kapitalistischen Gesellschaft zu gelassen wird. Eher befürchte ich, dass hier nur mal eben wieder ein Wirtschaftspaket durchgewunken werden soll. Aber ich lasse mich gerne positiv überraschen, ich sehe auch grundsätzlich eher immer das Schlechte....

Wichtiger ist, dass auch das CO2 einen Preis bekommt. Nur dann wird der Ausstoß spürbar reduziert, neue Technologien lohnen sich wirtschaftlich. Und auf dem Gebiet hat man lange große Fehler gemacht. Bei den fossilen Energieträgern hat man im Strombereich viel zu lange ausgerechnet auf die Braunkohle gesetzt, die auf den Brennwert bezogen die höchsten CO2-Emissionen hat und bei der die Kraftwerke zudem den niedrigsten Wirkungsgrad haben. Hocheffiziente Gaskraftwerke hingegen wurden vielfach vom Netz genommen und eingemottet, weil sich ihr Betrieb finanziell nicht lohnte. Vor zwanzig Jahren war im Kfz-Bereich das "Drei-Liter-Auto" in aller Munde. Aber seitdem ist der Durchschnittsverbrauch der Fahrzeuge auf der Straße eher angestiegen, gesunken waren zwischenzeitlich auf Grund von Tricks und völlig unrealistischen Messzyklen nur die Verbrauchswerte im Labor. Wenn heute der Begriff "Drei-Liter-Auto" fällt, dann denken vermutlich nicht wenige, es sei der Hubraum gemeint. Die Autos werden immer schwerer, die Frontflächen werden immer größer. Und das treibt trotz durchaus effizienterer Motoren den Verbrauch nach oben.

Wir benötigen einen Umdenk-Prozess, und den benötigen wir in absehbarer Zeit. Das Problem ist aber, man muss die Menschen mitnehmen. Und das gelingt, nicht, wenn man bei steigenden Kosten keine Ausweichmöglichkeiten bietet. Wer auf dem Land wohnt, für den ist der ÖPNV vielfach keine Alternative. Die in vielen Regionen stark steigenden Mietpreise bewirken, dass man sich bei einem Wechsel der Arbeitsstelle keine neue Wohnung in der Nähe sucht, sondern trotzdem weiter pendelt. Ich halte es deshalb durchaus für sinnvoll, beispielsweise bei den Aufschlägen auf die Kraftstoffpreise mit einem niedrigen Wert anzufangen. Aber nur einmal drei Cent aufzuschlagen und dann bis 2026 nichts mehr zu machen, halte ich für zu mutlos. Meiner Meinung nach müsste es einen jährlichen Aufschlag geben. Niemand wird morgen sein Auto verkaufen, weil der Verbrauch zu hoch ist. Aber wenn in drei, vier, fünf Jahren der nächste Autokauf ansteht, dann muss ein gewisser Druck da sein, ein beim CO2-Ausstoß deutlich günstigeres Fahrzeug zu kaufen. Und so lange der Flug nach Mallorca günstiger ist als die Bahnfahrt zur Nordsee, zur Ostsee oder in die Alpen, dann wird die große Mehrheit ihr Flugverhalten nicht ändern.


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