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@ Ulrich (Sonstiges)

medvet09, Mayen, Sonntag, 29.09.2019, 18:28 (vor 2284 Tagen) @ Ulrich

Zur strittigen Flughöhe Fledermäuse vs. neue WEAs

https://www.scinexx.de/news/biowissen/windparks-als-fledermaus-magneten/


Aus der Grafik scinexx.de/wp-content/uploads/0/1/01-30610-flederwind.jpg kann man deutlich entnehmen, dass ein Großteil der Flugbewegungen in relativ niedriger Höhe statt findet. Bei neuen Anlagen mit großer Nabenhöhe ist das deutlich unterhalb des Bereichs, in dem die Flügel rotieren. Ein Beispiel: Bei einer Enercon E 82 mit einer Nabenhöhe von 138 Metern bewegen sich die Rotoren in einem Bereich zwischen 97 Metern und 179 Metern.

Ach Ulrich, die Tiere fliegen regelmäßig bis 250 m hoch. Eine Kollisionswahrscheinlichkeit von 20% pro Flugnacht bedeutet für einen Fledermausbestand - die Tiere schaffen es in 25 Lebensjahren max. 20 Junge hochzuziehen - rein rechnerisch das Aussterben in dem Habitat. Die Feldbeobachtungen decken sich damit...


In der zweiten, von Dir genannten Quelle wird deutlich, dass Flugaktivität von Fledermäusen vor allem bei niedrigeren Windgeschwindigkeiten erfolgt. Vielfach bei Geschwindigkeiten, bei denen die Rotoren von WKAs noch nicht einmal anlaufen. Es wurde zwar nicht untersucht, welche Korrelation es zwischen Flughöhe und Windgeschwindigkeit gibt, aber die Vermutung liegt nahe, dass die Tiere bei höheren Windgeschwindigkeiten, bei denen die Flugaktivitäten eh schon geringer sind, niedrigere Höhen bevorzugen.

Zudem ist es bereits seit Jahren üblich, neuere Windkraftanlagen zeitweise abzuschalten, wenn sie in Gebieten mit erhöhter Fledermaus-Aktivität stehen. Das wird in den Genehmigungsbescheiden festgeschrieben.

Papier ist da leider sehr geduldig. Benenne mir da Kontrollverfahren, durch wen, wie oft?

Unsere Kontrollen ergeben da ein sehr düsteres Bild.


Gefährlich für Fledermäuse sind vor allem ältere Anlagen. Deren Rotoren laufen in deutlich niedrigeren Höhen als die von neuen Anlagen, also dort wo sich Fledermäuse bevorzugt aufhalten. Und bei ihnen gibt es keine Pflicht zur Abschaltung.

Nein, s.o.


Untersuchung per Bat detektor (Nachweis von Fledermausultraschalllauten):

In Fledermaushabitaten in 20% der Beobachtungszeiträume Annäherungen zwischen 5 und 60m - d.h. eine Vielzahl von Kollisionen.

http://www.windbat.techfak.fau.de/Abschlussbericht/renebat-iii.pdf


Dir ist hoffentlich klar, dass diese Untersuchungen durchgeführt wurde, weil es mittlerweile die Pflicht gibt, neuere Anlagen gegebenenfalls abzuschalten? Es ging hier darum, die Parameter für solche Abschaltungen zu optimieren.

Die Untersuchungen (renebat I - III) wurden von der Uni Erlangen, auch auf Initiative der Bundesregierung, durchgeführt, um einen Algrithmus zu entwickeln, um die Vieizahl an Kollisionen zu verhindern.
Die Untersuchungen erfolgten an neuen Anlagen, an mehreren Standorten.

Es wurde ganz klar dokumentiert, dass auch bei neuen Anlagen Tiere in ihrem Bestand gefährdet werden. Darum ging es mir - als Entgegnung zu deinen Aussagen.

Gut, da können wir nun einen Haken drunter machen.

Der Algorithmus für neue Anlagen steht. Die neuen Anlagen haben bat detektoren. Meine Frage an dich war in einem früheren post: Wie oft sind diese Geräte zum Erkennen von Tieraktivitäten im Rotorbereich aktiviert? Meine nächste Frage dazu: Wer wertet die Messergebnisse in Realzeit aus und stellt die Anlagen ab? Wer speist den kurzfristigen Wetterbericht ein?

Unsere z.Tl. engmaschigen Kontrollen besagen nur:

Die Detektoren hängen alibimäßig an den Gondeln der Anlagen. Sie sind abgeschaltet oder ihre Messwerte werden nicht in die Anlagensteuerung eingebunden.

Dies ist sehr einfach von uns zu verifizieren. Eine Flugaktivität im Rotorbereich oder gar per Wärmebildkamera dokumentierte Kollisionen führten bisher immer zu keiner Änderung der Anlagensteuerung.

Es laufen jetzt einige Verfahren gegen die Betreiber. Weisst du, wie da die Rechtslage ist?

Es wäre nicht das erste Mal, wenn Verstösse gegen z.B. Umweltauflagen die Folge haben, dass der Beobachter und Melder der Misstände Probleme bekommt.

Bin hiermit raus - es ist alles gesagt.


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