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IPCC-Report (Sonstiges)

Ulrich, Donnerstag, 26.09.2019, 20:55 (vor 2288 Tagen) @ medvet09

Der Wiederstand gegen Windkraftanlagen ist hausgemacht. Solange konzeptlos die Anlagen in die Gegend gesetzt werden, solange jeder kleine Dorffürst Subventionen abgreift, solange ökologische Stromerzeugung ökologischen Kahlschlag erzeugt, solange wird es steigenden Wiederstand geben - auch und eben besonders bei denjenigen, die eine durchgreifende Politikänderung im Sinne des Klimaschutzes wünschen.

Das stimmt so nicht. Schon seit mindestens zehn, fünfzehn Jahren werden in Raumordnungsverfahren Vorrangzonen für Windenergieanlagen ausgewiesen.


Windkraftanlagen gehören in ökologisch tote Gebiete, z.B.:

Agrarsteppen (Vechta, Kloppenburg, Mageburger Börde, Maifeld, etc.)

entlang sämtlicher Autobahnen, Kraftfahrstraßen

Industriegebiete und Industriebrachen

Offshore entlang der Schiffahrtsstrassen

Selbstredend dort, wo der Windertrag wirtschaftlich Sinn macht.


In diesen Gebieten sind erleichterte Genehmigungsverfahren sinnvoll und wünschenswert.

Sorry, aber das klingt stark nach "Not in my Backyard". Schon heute ist es extrem schwierig, eine Windkraftanlage genehmigen zu lassen. Ein Greifvogelhorst in der Nähe - Ausschlusskriterium. Wobei mir einmal ein leider schon verstorbener promovierter Ornithologe gesagt hat "Für jeden von einem Windrad getöteten Rotmilan freut sich ein anderer, der dann im ersten Winter nicht verhungert".

Gerade Autobahnen -bzw. das Aas von überfahrenen Tieren- ziehen u.a. auch Raubvögel an.

Stromtrassen (v.a. von Nord nach Süd) um den Windstrom in entfernte Ballungsräume zu transportieren -> entlang, oder über den BAB

HGÜ-Trassen werden unterirdisch verlegt - was zu massiven Verzögerungen bei der Fertigstellung führt.

Windkraftanlagen sind in den Vogel- und Fledermauszugzeiten in den betroffenen Schneisen für die wenigen Tage abzustellen (die Zeiten sind bekannt, bzw. können Stunden vorher den Betreibern der Anlagen durchgegeben werden).

Dort wo Fledermäuse vorkommen, müssen Windkraftanlagen bereits heute nachts abgeschaltet werden. Und was Vögel angeht, so sterben bis zu zweihundert Mal so viele an Gebäuden wie an Windkraftanlagen. Dazu kommen die, die dem Verkehr zum Opfer fallen. Größere Raubvögel sterben am Stromschlag, wenn sie sich im Bereich der Masten auf die Leitungen setzen und beim An- oder Abflug mit dem Flügel die Isolatoren überbrücken, u.s.w.

Aber das grundlegende Problem sind eh nicht die Windkraftanlagen, sondern die wegfallenden Lebensräume.


Es ist gar nicht so schwer, Natur-, Umwelt- und Klimaschutz zu kombinieren.

Der bisherige Fehler war zu oft, dass Partikularinteressen über einem Gesamtkonzept standen. Überall wurde vor sich hin gewurschtelt, es gab keine für die Bevölkerung klar erkennbare Linie. So erzeugte man Unzufriedenheit und Wiederstand.


Sorry, aber das ist nur vorgeschoben. Schon vor zehn, fünfzehn Jahren waren die Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen sehr aufwändig. Und mittlerweile ist der Neubau fast vollständig zum Erliegen gekommen.

Gerade die Menschen, die sich um die letzten Rückzugsräume bedrohter Arten kümmern sind verbittert und desillusioniert.

Wir bewachen hier Schwarzstorchhorste (solche verhindern in jedem fall den Bau einer Windkraftanlage), weil die Schergen der Anlagenbauer diese zerstören (Horstbäume fällen, mit der Schrotflinte reinhalten).

Wir haben die Schnauze voll von Genehmigiungsverfahren, welche Lösungen anbieten wie:

Der Standort wird zugelassen, obwohl dort die bedrohte Art der Fransenfledermaus vorkommt. Als Ausgleich erhält der lokale Naturschutzverein 5 Fledermauskästen. Die Art nimmt solche Kästen nicht an, das Revier ist zerstört und die Art lässt sich nicht viele Kilometer weiter einfach so ansiedeln.

Würde diese Fledermaus denn überhaupt von der Anlage bedroht?

Moderne WKAs sind so hoch, dass sie die Rotoren in der Regel deutlich oberhalb des Luftraums, in dem sich die Fledermäuse üblicherweise aufhalten, drehen.


Dies entspricht den unsäglichen Ausgleichsmaßnahmen bei Bebauungen. Eine zubetonierte Fläche wird nicht ausgeglichen, wenn auf einer anderen nichtzubetonierten Fläche drei Bäume gepflanzt werden.

Die Verzweiflung der Naturschützer geht seit Jahren soweit, dass schützenswerte Gebiete - davon gibt es ja immer weniger - aufgekauft werden, um sie aus allem herauszuholen. So agieren der NABU, LBV, viele Stiftungen (Sielmann, Pro Arten, etc.) "Nur was man besitzt, kann man schützen".

Ich würde eher behaupten, man bekämpft Windmühlen, weil man gegen die eigentlichen Ursachen des Artenschwundes nichts unternehmen kann.


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