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Hofreiter will Leopard mit Marder (Politik)

Ulrich, Sonntag, 08.01.2023, 16:39 (vor 1081 Tagen) @ libertador

ad 1: Werden die Grünen wegen vier Monaten Streckbetrieb nicht mehr als Anti Atom wahrgenommen? Das fände ich schon recht schräg. Eiertanz um diese Kleinigkeit paar Wochen haben die Grünen doch im Abwehrkampf geführt.

Wenn, dann nur von absoluten Hardlinern.

Ein Problem ist aber, dass jetzt von Seiten der FDP, der CDU und der CSU eine komplett irrationale Debatte läuft, die die einerseits die Bedeutung der letzten drei AKW völlig überhöht und andererseits die Gründe vom Tisch wischt, die zum Ausstiegsbeschluss geführt haben. Alternative wäre gewesen, die deutschen AKW für viele Milliarden nachzurüsten, sie z.B. baulich so zu verstärken, dass sie dem Absturz eines Verkehrsflugzeugs vom Typ Airbus A320 standhalten würden. Diese und andere Maßnahmen sind nie ergriffen worden. Statt dessen einigte man sich über einen Weiterbetrieb für einen zeitlich begrenzten Zeitraum. Nun will man einen Dauerbetrieb durch die Hintertür. Und das, obwohl wir die AKW nach heutigen Stand nicht einmal in diesem Winter benötigt hätten.

https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1611311801018220545

ad 2: Zu Lützerath gebe ich dir Recht. Das widerspricht dem Klimaschutz. CCS sehe ich allerdings anders und bin mir über die öffentliche Wahrnehmung nicht sicher. CCS widerspricht nur scheinbar dem Vorhaben von 100% Erneuerbarer Energie, da auch dabei Prozessemissionen oder Verbrennung biologischer Stoffe oder Müll anfallen. Langfristig ist die Investition in CCS auch sinnvoll, da die Erfahrungen mit dem Abscheiden und Speichern von CO2 langfristig wichtig werden, um die Temperaturen wieder zu senken.

Bei Lützerath ist der Haken, dass die Grünen einen Deal im Hinterzimmer gemacht haben, der auf einem wackligen Zahlenfundament basiert und bei dem man die Fachleute weitgehend außen vor gelassen hat.

SPIEGEL-Klimabericht: Der toxische Deal um Lützerath

Die Grünen haben genau das gemacht, was sie anderen vorwerfen. Teilweise zurecht, vielfach aber auch zu Unrecht.

Auch bei den CNG-Terminals könnte einiges aus dem Ruder laufen. Kurzfristig brauchen wird die. Aber in ein paar Jahren könnten wir eine deutlich zu große Anzahl haben. Auch die Zusagen von Olaf Scholz in Richtung Senegal sind in diesem Zusammenhang kritisch.

https://twitter.com/MKreutzfeldt/status/1610549273073967107

Was CCS angeht, so sollte man sich meiner Meinung nach auf die Produktion von Kalk und Zement und die von Dir genannten Abfälle, etc. beschränken. Statt dessen schiebt Habeck eine Kooperation mit Norwegen an, bei der "blauer" Wasserstoff aus Erdgas produziert wird und das entstehende CO2 (hoffentlich) abgeschieden und unter der Nordsee verpresst wird.

In Mecklenburg-Vorpommern wird seit geraumer Zeit ein Projekt vorangetrieben, bei dem grüner Wasserstoff mit Hilfe von Strom vor allem aus Windkraft produziert werden. Das Unternehmen hat sich seit Anfang 2022 um Kontakt zu Robert Habeck bemüht. Habecks Umfeld aber hat abgeblockt. Man will aus ideologischen Gründen keine Wasserstoffproduktion in Deutschland. Statt dessen gibt man Großprojekten im Ausland, z.B. in Namibia, den Vorrang - oder Wasserstoff aus Erdgas aus Norwegen.

Paradoxerweise kam es gerade in Norwegen zu einem Treffen zwischen Robert Habeck und dem Chef des deutschen Unternehmens. Organisiert wurde das von norwegischen Unternehmen Statkraft, hier konnten Habecks Leute den Chef nicht abschirmen.


Clean Energy - Nel ASA unterzeichnet Vereinbarung mit HH2E über potenzielle 120-MW-Kapazität in Deutschland (Businesspoartal Norwegen)


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