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Sorry, aber mit 150k Jahreseinkommen ist man NICHT Oberschicht (Politik)

markus, Freitag, 14.07.2023, 14:27 (vor 892 Tagen) @ FourrierTrans

Auf das Individuum konzentriert heißt Wohlstand für mich primär erst einmal Eigentum, sei es an Immobilien, Unternehmensanteilen/Unternehmen oder Edelmetallen. Alles andere kann in stürmischen Zeiten ganz schnell passé sein, z.B. der hier häufiger erwähnte Lebensstil (ich fliege 4 mal im Jahr im Urlaub und fahre eine E-Klasse auf Pump o.ä.).

Es baut sich aber leider nicht von alleine auf. Es ist am Ende immer ein Kompromiss. Das was gespart wird, kann nicht mehr in den Konsum gesteckt werden und umgekehrt. Anders ist dies vielleicht bei Einkommensmillionären. Die können locker Vermögen aufbauen, ohne (oder kaum) Kompromisse eingehen zu müssen. Das sind dann aber die Top 1%. Und eine Welt, in der sich sehr viele Menschen einen solchen Reichtum leisten können, wird leider nicht funktionieren. Es würde auch nicht funktionieren, wenn das Medianeinkommen bei 180.000 Euro liegen würde, weil in vielen Berufen gar nicht genügend Umsatz gemacht wird. Die Preise müssten derart steigen, dass 180.000 Euro massiv an Wert verlieren würden.

Das gesamte Wirtschaftssysten funktioniert nur solange, wie für möglichst viele Menschen das Geld knapp ist. Es ist völlig ausgeschlossen, dass das Leben der oberen 10% für alle als Standard funktionieren könnte. Insofern sollte einem bewusst sein, dass es ein absolutes Privileg ist, zu dieser Gruppe gehören zu dürfen.

Unabhängig davon bin ich schon sehr oft in Rumänien gewesen und kenne das Land mittlerweile recht gut. Die öffentliche Infrastruktur auf dem Lande ist sehr rückständig, in den Städten kommt es darauf an wo man ist. Die jungen, gut ausgebildeten Leute (z.B. Ingenieure in den großen internationalen Firmen) können sich erstaunlich viel leisten. Während der 30jährige Ingenieur im Mutterhaus in Deutschland mit Ach und Krach einen VW XY least, kauft sich der 30jährige Ingenieur in Rumänien, angestellt beim gleichen Unternehmen nur eben am Standort Rumänien, den Audi Q5. Und das Haus.
Das liegt nicht daran, dass der rumänische 30jährige Ingenieur ein Finanz-Brain ist oder der deutsche Ingenieur per se nicht mit seinem Einkommen haushalten kann.

Ganz generell fällt mir auch auf, dass die Deutschen weiterhin auf einem sehr hohen Ross unterwegs sind. "Oh Gott, Rumänien, das ist doch komplett rückständig" hört man da von der Dame auf dem Beifahrersitz, während man durch die Infrastrukturwüste Ruhrgebiet / Rheinland fährt, mit den kaputten Straßen, endlosen Baustellen und maroden Brücken. Ich muss dann immer schmunzeln.

Schaut man sich Statistiken an, so ist Rumänien in allen Belangen rückständig. Allein die niedrigere Lebenserwartung zeigt das eindrucksvoll auf. Denn die verläuft immer parallel mit dem Wohlstand eines Landes.


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