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„Sozialer Sprengsatz“: Über neun Millionen Vollzeitbeschäftigte erhalten künftig unter 1500 Euro Rente (Politik)

Conny Kramer, Lünen, Montag, 11.09.2023, 13:06 (vor 828 Tagen) @ Grigori

... ob man das demographische Problem, was das Umlageverfahren angeblich exklusiv gepachtet hat, mit Hilfe von privater Vorsorge lösen kann. Ich vertrete den Standpunkt, dass z.B. eine Aktienrente für dieses Problem keinen Vorteil bietet, denn Grundlage jeglicher Versorgung ist die Produktion von Waren und Dienstleistungen. Diese müssen von denselben Arbeitern, die angeblich viel zu wenig sind, produziert werden; unabhängig davon, ob es ein Umlageverfahren gibt, oder nicht. Ob der Rentner seine Scheinchen aus dem Umlageverfahren oder einer Aktienrente bekommt, ist unerheblich. Die Scheine sind nichts weiter als ein Anspruch auf einen Teil der real vorhandenen Produktion (du weißt schon: die, die von immer weniger Arbeitern produziert wird).

Im Umlageverfahren ist das Scheitern durch unsere (spezifische) Demografie garantiert. Das kapitalgedeckte Verfahren könnte durch gewisse demografische Entwicklungen auch in Probleme geraten, aber diese sind in der spezifischen Situation nicht relevant.

Der Kapitalmarkt ist global. Relevant ist also, ob die globale Demografie so ist, dass das Verhältnis von Sparern (also aktuell Arbeitenden) zu Entsparern (also Rentner) sich (drastisch) verschlechtert. Das ist auf Sicht mehrerer Generationen nicht zu erwarten. Für heute schon lebende Generationen ist es sicher, dass es auf globaler Ebene nicht eintritt. Während es in der (für das Umlageverfahren relevanten) deutschen Demografie bereits eingetreten ist und sich weiter drastisch verschlechtern wird.

Und jetzt kommen Leute her und sagen: "Trust me bro! Wenn wir alle in ETFs sparen, statt in die gesetzliche Rente einzuzahlen, können wir dieses Problem lösen", was natürlich gefährlicher Schwachsinn ist. Bei einem fixen Kuchen kann man nicht ein Stück vergrößern, ohne ein anderes zu verkleinern.

Der Kuchen ist nicht fix. Durch mehr Kapital (z.B. in Form von Aktiensparen) kann (auch bei gleichbleibender Menge an Arbeit) mehr produziert werden.

"gefährlicher Schwachsinn" ist allerdings die Augen vor den Problemen zu verschließen und auf dem Umlageverfahren zu bestehen.

Das ist vielen Befürwortern von privaten Vorsorgesystemen aber auch scheißegal, weil es ihnen lediglich darum geht, selbst möglichst viel rauszuholen und möglichst wenig einzuzahlen.

Das ist ein spezieller Kardinalfehler der Linken, denen, die nicht ihrer Meinung sind, per se Schlechtheit und Boshaftigkeit zu unterstellen. Führt bisweilen zu blinder Wut die den Blick auf die Realitäten verstellt.


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