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„Sozialer Sprengsatz“: Über neun Millionen Vollzeitbeschäftigte erhalten künftig unter 1500 Euro Rente (Politik)

Grigori, Ort, Montag, 11.09.2023, 15:05 (vor 827 Tagen) @ Conny Kramer

Gut, ich merke mir dass China für dich ein kapitalistisches Land ist.


Ja, natürlich. Es ist nicht 100% kapitalistisch (kein Land der Welt ist das), aber in sehr vielen Bereichen. Und das ist der wesentliche Grund für die dramatische Verbesserung bzgl. Armut, medizinischer Versorgung etc. Wäre es noch kapitalistischer, wäre die Verbesserung noch größer.

Bezeichnend ist auch, dass die größten und tatsächlich erheblichen Probleme Chinas auf den staatsgelenkten Bereichen beruhen (Immobilien, Banken, Ein-Kind-Politik, militärische Expansion).

Steile Thesen. Die Gesundheitsversorgung der Landbevölkerung wurde z.B. schon unter Mao aufgebaut.

Echt? Auch in Deutschland oder den USA? Die gesundheitliche Versorgung und Versorgung mit Wohnraum ist in den letzten Jahrzehnten besser geworden?


Ja. Ja und ja. Ja und ja.

Zu Wohnraum: betrachte die Fläche-pro-Kopf der Einwohner...

Da sind wir wieder bei Statistiken, die konkrete Lebensrealitäten ausblenden. Verfügbare Fläche pro Einwohner über einen langen Zeitraum zu vergleichen macht wenig Sinn, wenn sich die Anzahl der Einpersonenhaushalte derart verändert hat, weil sich Lebensentwürfe ausdifferenziert haben.

Natürlich kann man (etwa mit dynamischen Armutsdefinitionen) versuchen, etwas anderes zu behaupten. Das hat dann aber nichts mehr mit seriöser empirischer Analyse zu tun.


Absolute Armutsdefinitionen blenden völlig aus, dass Geld ein notwendiges Mittel für gesellschaftliche Teilhabe ist und Menschen nun einmal soziale Wesen sind. Sie sind deswegen völlig ungeeignet, Aussagen über den Entwicklungsstand einer Gesellschaft zu treffen, weil einem armen Menschen in Deutschland nicht dadurch geholfen ist, dass er von seinem Einkommen in Afghanistan ein auskömmliches Leben hätte.


Da beantwortet man dann aber Fragen zur Vermögens- und Einkommensverteilung. Ausgangspunkt waren existenzielle Bedürfnisse wie Hunger und medizinische Versorgung. Dort hat sich die Situation weltweit seit Jahrzehnten sehr deutlich verbessert. Je mehr Kapitalismus, desto deutlicher.

Man beantwortet damit Fragen zu gesellschaftlicher Teilhabe, die auch ein existenzielles Bedürfnis ist. Mir scheint vor allem, je länger der Kapitalismus herrscht, desto schlechter wird seine Entwicklung. In Deutschland gab es zwar genügend Wirtschaftswachstum in den letzten Jahrzehnten aber komischerweise hat sich die Anzahl der Kinder, die hungrig zur Schule gehen, deutlich erhöht.


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